„Ölwagen fahren täglich“ – IS-Mitglied packt über türkische Deals mit Terroristen aus

  23 Dezember 2015    Gelesen: 958
„Ölwagen fahren täglich“ – IS-Mitglied packt über türkische Deals mit Terroristen aus
Die türkische Regierung kämpft gegen die Vorwürfe, von Daesh (Islamischer Staat) illegal gestohlenes syrisches Erdöl zu kaufen. Ein gefangenes Mitglied der berüchtigten Terrormiliz hat in einem Sputnik-Interview über Details des dubiösen Schmuggelgeschäfts berichtet.



Der Türke Mahmut Gazi Tatar trat in diesem Jahr Daesh bei. Ein Korrespondent von Sputnik Türkiye konnte den 24-Jährigen interviewen, nachdem dieser von den Kurdenmilizen in Syien gefangen genommen worden war. Er sei in seiner Heimatstat Adıyaman im Südosten der Türkei angeworben und zusammen mit weiteren Rekruten – alle Männer zwischen 17 und 50 Jahren — von einem Daesh-Hintermann über die Grenze gebracht worden, erzählte der junge Mann.
„Wir haben um 10.00 Uhr morgens rund ein Kilometer vom Grenzübergang Karkamış die Grenze überquert. Dabei sind wir auf keinen einzigen türkischen Soldaten gestoßen.“


Dass die Öl- und weitere Handelsgeschäfte mit der Türkei eine wichtige Einnahmenquelle für Daesh sei, habe er bereits im Mai von einem seiner Betreuer erfahren, so Tatar weiter. „Während unseres Trainings erzählte uns Abu Talkha, dass die Gruppe Erdöl an die Türkei verkaufe und mit türkischem Geld all ihre finanziellen Schwierigkeiten gelöst habe. Die Tankwagen mit Rohöl, Heizöl und Benzin fahren tagtäglich in die Türkei.“
Eine russische Militärdrohne hatte Anfang Dezember schwere Lastwagen gefilmt, die ungehindert über die syrisch-türkische Grenze fahren Video>>
An dem Ölschmuggel seien mehrere Unternehmer beteiligt, sagte Tatar. Namen wollte er jedoch nicht nennen. Der Ölhandel sei die wichtigste Einnahmenquelle von Daesh. Im Gegenzug bekäme die Terrororganisation aus der Türkei und aus arabischen Staaten Lebensmittel.



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