Der Präsident des Bundeskartellamts Andreas Mundt wünscht sich mehr Wettbewerb im deutschen Flugverkehr. "Die Lufthansa hat noch immer Monopolstrecken in Deutschland", sagte Mundt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Seine Behörde beobachte deshalb "genau, wie sich die Preise auf diesen Routen entwickeln". Es sei wichtig, "dass der Markt weiterhin neuen Airlines offen steht".
Die Lufthansa war bereits im vergangenen Jahr in die Kritik geraten, weil nach der Teilübernahme der insolventen Air Berlin Preise für Flugtickets teurer wurden. Eine Analyse des Internet-Portals MyDealz kam damals zu dem Schluss, dass nach der Einstellung des Linienverkehrs von Air Berlin auf Kurzstrecken die Preise bis zu 39 Prozent gestiegen waren.
Allerdings hatte das Kartellamt Ende Mai bekannt gegeben, kein offizielles Beschwerdeverfahren gegen den Konzern wegen der Preissprünge 2017 einzuleiten. Diese seien zwar erheblich gewesen. Allerdings erhofft sich die Behörde offenbar schnelle Abhilfe durch den Einstieg von Easyjet auf innerdeutschen Linien.
Deutliche Kritik äußert Kartellamtschef Mundt auch an der Konkurrenzsituation im Bahnverkehr. "Die Bahn hat im Fernverkehr einen Anteil von 99 Prozent. Da kann man nicht von Wettbewerb sprechen", sagte Mundt.
spiegel
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