Aufstand der Autoren

  09 Juni 2018    Gelesen: 1377
Aufstand der Autoren

TV-Meisterwerke wie "Babylon Berlin" und "Bad Banks" beweisen: Deutschland kann Serie. TV-Autorinnen und -Autoren haben aber noch immer wenig Mitspracherecht. Jetzt gehen sie auf die Barrikaden.

 

2017 war das Jahr, in dem das Format Serie endlich auch im großen Stil das deutsche Fernsehen erreichte. Produktionen wie "Babylon Berlin", "Dark", "Hindafing" und zuletzt "Bad Banks" zeigten, dass auch hierzulande horizontales Erzählen, also das Entwickeln und Verketten von Charakteren und Ereignissen über viele Episoden, in Perfektion betrieben werden kann. Offensichtlich müssen nur den richtigen Leuten künstlerische Freiheiten und handwerkliche Möglichkeiten gewährt werden.

Ob die prestigeträchtigen, auch im Ausland gefeierten Produktionen Vorboten eines neuen, aufregenden Fernsehzeitalters in Deutschland sind oder ob sie Einzelstücke bleiben, das wird auch von den Weichenstellungen der Politik und der Sender in den nächsten Monaten abhängen.

Zurzeit arbeiten hochrangige Landespolitiker an einem neuen Beauftragungskonzept für ARD und ZDF, das den Anstalten unter anderem auch Freiheiten bei der Finanzierung außergewöhnlicher TV-Formate gewähren soll. Debatte garantiert, das wird ein heißer Sommer.

Ein guter Zeitpunkt für eine Revolte. Denn mitten in die schwierige, bislang eher branchenintern geführte Diskussion über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks schlägt nun ein vollmundig und öffentlich formulierter Forderungskatalog von jenen Kreativen, ohne die es mit dem Goldenen Fernsehzeitalter für Deutschland nichts wird: den Drehbuchautorinnen und -autoren.

spiegel


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