Somalia verbietet Weihnachten - “Wir sind ein muslimisches Land“

  24 Dezember 2015    Gelesen: 912
Somalia verbietet Weihnachten - “Wir sind ein muslimisches Land“
Rund 100 Millionen Christen weltweit werden nach aktuellen Schätzungen diskriminiert oder verfolgt. Ein drastisches Beispiel ist Somalia. Das ostafrikanische Land hat jetzt sogar das christliche Weihnachtsfest verboten.
Für die Hunderten Christen in Somalia fällt in diesem Jahr Weihnachten aus. Die Regierung des ostafrikanischen Landes hat am Mittwoch das christliche Fest verboten und die Sicherheitskräfte angewiesen, Weihnachtsfeiern im ganzen Land zu unterbinden.

Der Minister für religiöse Angelegenheiten, Sheikh Mohamed Kheyroow, sagte dem Staatssender Radio Mogadishu: "Wir sind ein muslimisches Land. Und es gibt null Toleranz für solche unislamischen Feiern in unserem Land."

In Somalia bekennt sich der überwiegende Teil der Bevölkerung zum sunnitischen Islam. Die Islamistenmiliz Al-Shabaab verbreitet seit Jahren Angst und Schrecken. Die Extremisten wollen einen sogenannten Gottesstaat errichten.

100 Millionen Christen weltweit verfolgt

Somalia ist kein Einzelfall. Rund 100 Millionen Christen weltweit werden nach aktuellen Schätzungen verfolgt oder diskriminiert, beklagte am Mittwoch der Präsident der katholischen Hilfsorganisation Missio München, Wolfgang Huber.

Huber sagte, vor allem in Ländern, in denen Christen stark in der Minderheit sind, habe sich die Lage verschärft. In Pakistan komme es etwa immer wieder zu Angriffen. "Wir leben in einem Zustand des ständigen Fürchtens, weil wir nicht wissen, wo Extremisten möglicherweise einen Anschlag planen", sagte der Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz und Missio-Projektpartner, Erzbischof Joseph Coutts.

Auch in Indien, in afrikanischen Ländern wie Kenia, dem Südsudan sowie in Ägypten gebe es Diskriminierungen. Wichtig für ein friedliches Zusammenleben sei der interreligiöse Dialog vor Ort, betonte das Missionswerk.

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