Der in Spanien festgenommene Tatverdächtige im mutmaßlichen Mordfall der Tramperin Sophia L. wird möglicherweise nach Deutschland überstellt. Die Staatsanwaltschaft Leipzig bemühe sich um die Auslieferung des Mannes, teilte die Behörde mit.
Weitere Angaben dazu machte sie nicht, da bislang noch nicht mitgeteilt worden sei, ob die Auslieferung bewilligt werde. Zu einem möglichen Zusammenhang zwischen Sophia L.s Verschwinden und dem Fund einer Frauenleiche in Nordspanien äußerte sich die Staatsanwaltschaft nicht. Die Frau sei bislang nicht identifiziert.
Von den spanischen Polizei- und Justizbehörden sei "ein eigenes Verfahren zur Untersuchung des Leichenfundes eröffnet, zu dem wir nicht befugt sind, Angaben zu machen", hieß es von den Leipziger Ermittlern. Alle Ermittlungen in Spanien würden in enger Abstimmung mit den deutschen Behörden geführt.
In der vergangenen Woche verschwunden
Am Dienstag hatten die Behörden bekanntgegeben, dass ein Mann unter dringendem Tatverdacht eines Tötungsdelikts festgenommen worden sei. "Zu der in Spanien festgenommenen Person werden derzeit ebenfalls keine näheren Angaben gemacht", teilten die Ermittlungsbehörden mit.
Sophia L. war am 14. Juni verschwunden. Sie wurde zuletzt gesehen, als sie an einer Tankstelle an der Autobahn 9 nahe dem Leipziger Flughafen in einen Lastwagen gestiegen sein soll. Die Frau wollte nach Bayern trampen. Sie stammt aus Amberg in der Oberpfalz.
Der Bruder der Studentin hatte über das Internet mehrfach Suchaufrufe verbreitet. Daraufhin sah sich die Familie nach eigener Auskunft rechten Hasskommentaren bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt. Das sei unerträglich, sagte der Bruder. Der Verdächtige soll nach Medienberichten aus Marokko stammen. Polizei und Staatsanwaltschaft in Leipzig haben zur Herkunft des Täters bislang keine Angaben gemacht.
spiegel
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