Abgeordnete von Grünen und Linken sind nach Angaben ihrer Bundestagsfraktionen an Bord des im Mittelmeer blockierten deutschen Rettungsschiffs "Lifeline" gegangen. Die Situation dort sei nicht nur belastend, sondern auch gefährlich, "sowohl für die Geflüchteten als auch die deutsche Crew an Bord", sagte die flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Luise Amtsberg.
"Bereits jetzt ist die hygienische und medizinische Situation prekär. Es darf nicht sein, dass der Streit über europäische Zuständigkeiten Menschenleben in Gefahr bringt." Amtsbergs Fraktionskollege Manuel Sarrazin prangerte an, dass "das Schicksal dieser Menschen zum Faustpfand im Streit über die europäische Asylpolitik" werde. Beide Politiker riefen die Bundesregierung auf, sich für eine rasche Lösung einzusetzen. Amtsberg und Sarrazin waren von Malta aus gestartet, um das auf hoher See liegende Schiff zu erreichen.
Der Linken-Abgeordnete Michel Brandt sagte, er sei für vier Stunden an Bord der "Lifeline" gewesen. "Die Situation vor Ort ist eine humanitäre Katastrophe", kommentierte er die Lage. Er forderte die Bundesregierung auf, die Menschen aufzunehmen. "25 Seemeilen von einem europäischen Hafen entfernt warten Menschen auf Hilfe, und die Bundesregierung schweigt: Das ist eine Bankrotterklärung an die menschenrechtliche Verantwortung."
Seit Donnerstag hängt das Schiff der Dresdner Organisation "Mission Lifeline" im südlichen Mittelmeer fest. In der Nähe von Malta wartet die Besatzung mit rund 230 Migranten an Bord auf ein Ja aus einem europäischen Land, anlegen zu dürfen.
Quelle: n-tv.de
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