Neuer Chef: „Luftwaffe der Bundeswehr ist in erbärmlichem Zustand“

  28 Juni 2018    Gelesen: 1000
Neuer Chef: „Luftwaffe der Bundeswehr ist in erbärmlichem Zustand“

Die Luftwaffe der Bundeswehr befindet sich in einem schlechten Zustand – mehr Geld ist dringend nötig, um ihre Systeme zu modernisieren. Dies erklärte der Luftwaffen-Chef, Ingo Gerhartz, knapp einen Monat nach Amtsübernahme am Mittwoch.

Zu der ernüchternden Schlussfolgerung kam der Inspekteur der Luftwaffe der Bundeswehr, Ingo Gerhartz, nach einer gründlichen Inspektion von Flugzeugen sowie nach Gesprächen mit Militärs.

„Die Luftwaffe befindet sich an einem Tiefpunkt“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Luftwaffen-Chef. „Flugzeuge stehen wegen fehlender Ersatzteile oder sind gar nicht erst vor Ort, da sie zur Inspektion bei der Industrie sind.“

Darüber hinaus sollte die Inspektion eines Eurofighter-Kampfflugzeugsnach 400 Flugstunden laut Gerhartz im Regelfall sieben Monate dauern. „Sie dauert aber derzeit circa 14 Monate, also doppelt so lang. Das ist nicht akzeptabel“, empörte er sich.

Ferner habe der neue Luftwaffen-Chef unterstrichen, dass es seinen Soldaten auch an persönlicher Ausstattung mangle. Gerhartz hat laut Reuters an die Politik appelliert, der Luftwaffe nach jahrzehntelangem Sparkurs ausreichend Geld zur Verfügung zu stellen.

Mit seiner Stellungnahme reagierte Gerhartz auch auf Berichte des Verteidigungsministeriums sowie des Militärombudsmanns des Bundestages, die erhebliche Lücken in der militärischen Ausrüstung und beim Personal vermeldet hatten.

Der Bericht des Verteidigungsministeriums vom Februar dieses Jahres hatte festgestellt, wie schlecht es um die Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr bestellt ist. Von einem Gesamtbestand von 128 Eurofightern seien im vergangenen Jahr durchschnittlich 39 Kampfflugzeuge einsatzbereit gewesen, hieß es darin.

sputniknews


Tags:


Newsticker