SsangYong Musso - nur ein Arbeitsgerät?

  02 Juli 2018    Gelesen: 1191
SsangYong Musso - nur ein Arbeitsgerät?

Mit einem neuen Musso bereichert die koreanische Marke SsangYong den Eintonnen-Pick-up-Markt. Der wiederum basiert auf dem modernen Rexton – der sich seit einiger Zeit komplett renoviert präsentiert. Damit könnte der Musso mehr als ein Arbeitsgerät sein.

 

Der koreanische Hersteller SsangYong modernisiert nach und nach sein Portfolio. Nach den SUVs Tivoli und Rexton folgt jetzt der neue Musso. Er basiert auf dem Rexton und tritt zu Preisen ab 23.990 Euro im hierzulande eher exotischen Eintonnen-Pick-up-Segment an. Rund 300 Musso möchte Ulrich Mehling, Geschäftsführer SsangYong Deutschland, hierzulande jährlich absetzen – ein womöglich strammer, aber nicht unmöglicher Plan.

Die erste Sitzprobe im Musso dürfte Marken-Neulinge überraschen. Der hemdsärmelige Pick-up ist richtig gut verarbeitet, bietet eine zwar nüchterne, aber durchweg solide Architektur. Auch das Infotainment-Angebot geht in Ordnung. Der große Touchscreen in der Mittelkonsole reagiert fix, das Navi rechnet ebenfalls schnell.

Und sogar Erstbediener kommen intuitiv durch sämtliche Menüs – das Mobiltelefon hängt binnen 50 Sekunden an der unsichtbaren Bluetooth-Schnur. Im Kombiinstrument hocken allerdings noch zwei klassische Skalen mit herkömmlichen Anzeigenadeln – ein bisschen urig darf es schließlich sein. Dafür gibt es zwischen Drehzahlmesser und Tacho ein großes TFT-Infofeld, das eine Vielzahl an Infos von den Bordcomputer-Werten bis zu Routenanweisungen bereithält.

Antrieb je nach Einsatzgebiet

Wer sich mit dem Musso anfreunden will, muss sich eher mit den antriebsseitigen Zusatzfunktionen als mit Motoren beschäftigen. So ist der 2,2 Liter große Vierzylinder-Diesel gesetzt – aber Features wie Automatikgetriebe, Differenzialsperre für die Hinterachse oder überhaupt Allradantrieb müssen ausgesucht werden – je nach Einsatzgebiet auf Asphalt oder im schweren Gelände. Auch eine Untersetzung wird natürlich geboten für die Varianten mit dem zuschaltbaren 4x4.

Für die erste Ausfahrt muss die Version mit manuellem Getriebe herhalten und überzeugt durchaus. Dass der schwere Musso mit schrotiger Leiterrahmen-Karosserie passend zu seinem Segment ein bisschen burschikos fährt, versteht sich von selbst. Die mit Schraubenfedern ausgestattete Starrachse steht für Robustheit, nicht unbedingt für maximalen Fahrkomfort – das liegt in der Natur der Sache. Dennoch kann man mit dem Koreaner agil unterwegs sein, und richtig toll ist den Ingenieuren sogar die Getriebe-Abstimmung gelöst.

Die Box ist nicht nur leichtgängig bedienbar, sondern gibt auch geschmeidig Rückmeldung. Starkes Lastwechsel-Ruckeln beim Wechseln der Gänge sowie beim Ein- und Auskuppeln glänzt demnach durch Abwesenheit. Der Selbstzünder ist punktgenau dimensioniert für den bis zu 2,2 Tonnen schweren Pick-up. Er kann sich zwar eine kleine Anfahrschwäche nicht verkneifen, schiebt aber kräftig genug an. Schaltfaule Fahrer könne sich für 2.000 Euro extra die sechsstufige Wandlerautomatik gönnen. Das Aisin-Gewächs zeichnet sich durch sanfte wie spontane Übersetzungswechsel aus und verleiht dem Arbeitstier ein Plus an Komfort.

Properer Innenraum

Dieser wird außerdem durch kommode Stühle (auf Wunsch beheizt und belüftet) und propere Innenraum-Abmessungen abgerundet. Ein je nach Ausstattung beheiztes Lenkrad sowie Klimaautomatik unterstützen die Wohlfühl-Stimmung. Auf der Assistenten-Seite hingegen greifen dem Fahrer Dinge wie Rückfahrkamera, Querverkehr-Warner und Totwinkel-Alarm unter die Arme. Der Piepser für querende Autos ist eine patente Hilfe, wenn man sich einmal rückwärts in eine viel befahrene Straße tasten muss. Wer auf sämtlichen Schnickschnack verzichten kann und den Musso als reines Arbeitsgerät nutzen will, bekommt ihn mit Heckantrieb.

Der gemittelte Verbrauch liegt bei 7,6 Litern Diesel. Bis zu drei Tonnen dürfen an den Haken genommen werden. Zum wohlfeilen Preis gesellen sich noch fünf Jahre Garantie inklusive bis 100.000 Kilometer Fahrleistung.

Quelle: n-tv.de 


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