Kataloniens Präsident bei Spaniens Premier

  10 Juli 2018    Gelesen: 920
Kataloniens Präsident bei Spaniens Premier

Der neue spanische Regierungschef Sánchez vertritt eine weniger harte Linie in der Katalonien-Frage. Nun versucht der Sozialist im direkten Gespräch mit dem katalanischen Regionalpräsidenten Torras eine Entschärfung der Lage.

 

 

Spaniens neuer Ministerpräsident Pedro Sánchez ist mit dem katalanischen Regionalpräsidenten Quim Torra zusammengekommen, um über einen Ausweg aus der Krise um die Unabhängigkeitsbestrebungen der Region zu beraten. Sánchez und Torras traten lediglich für einen Handschlag an die Öffentlichkeit, zum Inhalt der Gespräche in Madrid äußerten sie sich zunächst nicht.

Es handelte sich um das ersten Treffen eines spanischen Ministerpräsidenten mit einem katalanischen Regionalchef seit zwei Jahren. Vor dem Treffen hatte Torra über Twitter angekündigt, er werde Sánchez "die sehr ernste Situation erklären, die der spanische Staat in Katalonien geschaffen hat". Er sei gewillt, den Lösungsvorschlägen des neuen Ministerpräsidenten Beachtung zu schenken.

Der Sozialdemokrat Sánchez vertritt eine weniger harte Linie in der Katalonien-Frage als sein konservativer Vorgänger Mariano Rajoy. Die katalanischen Regionalisten hatten das Misstrauensvotum gegen Rajoy am 1. Juni unterstützt und so dazu beigetragen, dass Sánchez kurz darauf die Regierungsgeschäfte übernahm.

Sechs Inhaftierte nach Katalonien überstellt

Sánchez kündigte daraufhin seine Bereitschaft zum Dialog an. Als Zeichen seines guten Willens überstellte die spanische Regierung vor wenigen Tagen sechs der neun in der Nähe von Madrid inhaftierten Anführer der Unabhängigkeitsbewegung in den katalanischen Strafvollzug. Ein von Torra gefordertes Referendum über die Unabhängigkeit der Region lehnt Sánchez jedoch ab.

Der Streit um die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens war im Oktober vergangenen Jahres eskaliert, als der frühere Regionalpräsident Carles Puigdemont ein von der spanischen Justiz als illegal eingestuftes Referendum organisierte. Nach der Abstimmung rief die Regionalregierung einseitig die Unabhängigkeit Kataloniens aus und wurde daraufhin von der spanischen Zentralregierung unter Rajoy abgesetzt.

Quelle: n-tv.de

 


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