Luftschlag tötet syrischen Islamistenchef

  26 Dezember 2015    Gelesen: 698
Luftschlag tötet syrischen Islamistenchef
Dschaisch al-Islam gehört zu den mächtigsten Rebellengruppen im syrischen Bürgerkrieg, vor allem östlich der Hauptstadt Damaskus bereiten sie Assads Regierungstruppen Probleme. Nun stirbt ihr Anführer bei einem Luftangriff - und niemand weiß, wer ihn befohlen hat.
Einer der wichtigsten Anführer radikal-islamischer Rebellen in Syrien, Sahran Allusch, ist bei einem Luftangriff nahe der Hauptstadt Damaskus getötet worden. Der 44-jährige Chef der Miliz Dschaisch al-Islam ("Armee des Islam") starb zusammen mit fünf wichtigen Kommandeuren im östlichen Vorort Ghuta, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete. Bei dem Strategietreffen sei es um einen Angriff auf Regierungstruppen und die mit ihnen verbündete libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah gegangen.

Zunächst blieb unklar, ob russische oder syrische Jets die Angriffe ausgeführt haben. Während die Syrische Nationalkoalition und die Freie Syrische Armee die Russen der Tat bezichtigten, erklärte die syrische Armee, sie selbst habe die Angriffe geflogen. Die sunnitische Miliz Dschaisch al-Islam ("Armee des Islam") gehört zu den mächtigsten Rebellengruppen im syrischen Bürgerkrieg. Sie ist vor allem in den Gebieten östlich von Damaskus stark.

IS-Extremisten verlassen Damaskus

Die Gruppe nahm im Dezember auch an der Einigungskonferenz der syrischen Opposition in Riad teil, die Verhandlungen mit dem Regime vorbereitete. Medienberichten zufolge wurde die Gruppe längere Zeit mit Millionenbeträgen aus Saudi-Arabien unterstützt. Allusch, Sohn eines in Saudi-Arabien ansässigen islamischen Geistlichen, war zu Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 im Zuge einer Amnestie der Regierung aus dem Gefängnis freigekommen, zusammen mit weiteren Islamisten. Zu seinem Nachfolger wurde noch am Freitag einer seiner Stellvertreter, Abu Hamam al-Bujdani, ernannt.

Unterdessen ermöglicht ein bisher einzigartiges Abkommen mit Syriens Regime Hunderten Anhängern der IS-Terrormiliz und anderen Extremisten den Abzug aus dem Süden von Damaskus. Die von den Vereinten Nationen vermittelte Einigung sieht vor, dass die Kämpfer und ihre Familien Viertel am Rand der Hauptstadt verlassen, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete. Es sei das erste Mal, dass sich das syrische Regime und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf ein Abkommen geeinigt hätten.

Die dem Regime nahestehende libanesische Nachrichtenseite Al-Mayadeen meldete, insgesamt würden mehr als 3500 Bewaffnete und Zivilisten abziehen. Darunter seien auch Kämpfer der Nusra-Front, des syrischen Ablegers des Terrornetzwerkes Al-Kaida. Die Extremisten werden laut den Menschenrechtsbeobachtern mit Bussen in Gebiete unter ihrer Kontrolle gebracht, unter anderem in die IS-Hochburg Rakka. Sie hätten zugestimmt, vorher Waffen und Militärfahrzeuge zu zerstören. Die Extremisten hatten von den Stadtvierteln Hadschar al-Aswad und Kadam aus das benachbarte palästinensische Flüchtlingslager Jarmuk angegriffen.

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