Wankt Chinas Wirtschaft etwa?

  24 Juli 2018    Gelesen: 1483
Wankt Chinas Wirtschaft etwa?

Die Deutsche Bundesbank hat ihren Monatsbericht für Juli 2018 veröffentlicht. Die Autoren sprechen von Chinas „Strukturwandel“ durch technische Konvergenz und einem „Schwenk zu höherwertigen Erzeugnissen“.

Den verstärkten Konkurrenzdruck spüren die deutschen Exporteure. Schon jetzt werden einige Importprodukte durch technologische Durchbrüche ersetzt. Es wird eine steigende Nachfrage der Privathaushalte verzeichnet, was auch am steigenden Pro-Kopf-Einkommen liegt. „Der monatliche Durchschnittslohn im verarbeitenden Gewerbe stieg von umgerechnet 160 US-$ im Jahr 2005 auf 800 US-$ im Jahr 2017 an“, heißt es in dem Bericht. Somit befindet sich China nun im mittleren Einkommensbereich. Aus diesem Grund zogen zahlreiche Textilunternehmen mit ihren Produktionsstätten nach Bangladesch oder Vietnam um. Ansonsten müssten die deutschen Kunden demnächst mit Preiserhöhungen für T-Shirts und Jeans rechnen.

Die Autobauer dürfen sich freuen, denn ab Juli 2018 werden die Zölle auf Autos und Autoteile gesenkt. Besonders die deutschen Hersteller profitieren davon. Deutsche Fahrzeuge sind aufgrund der guten Qualität in China stets beliebt. In der Elektrobranche hingegen wächst der chinesische Inlandsmarkt im Rahmen des Programms „Made in China 2025“ stark an. Hier dominieren die chinesischen E-Autos, die bald auch auf ausländischen Märkten zu erwarten sind.

Die Deutsche Bundesbank warnt zugleich: Das exportorientierte chinesische Wachstumsmodell stößt an seine Grenzen, weshalb die Regierung sich für einen Reformkurs entschieden hat. Wegen Überinvestitionen im öffentlichen Sektor musste der Staat Schulden in Kauf nehmen. Somit sei China nun krisenanfälliger. Käme es zu einem abrupten Abschwung in der Wirtschaft, träten internationale Wechselwirkungen ein, wovon auch die deutsche Volkswirtschaft beeinflusst wäre.

sputniknews


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