Polizei sucht 126.000 Ausreisepflichtige

  29 Juli 2018    Gelesen: 925
Polizei sucht 126.000 Ausreisepflichtige

Auf der Fahndungsliste des Bundeskriminalamtes stehen fast 300.000 Personen. Darunter sind viele Ausländer, die nicht in Deutschland bleiben dürfen. Doch auch im Bereich politisch motivierter Kriminalität gibt es viele offene Haftbefehle.

Die Polizei in Bund und Ländern sucht nach fast 300.000 flüchtigen Personen, die festgenommen werden sollen. Darüber berichtet die "Welt am Sonntag". Zum 31. Dezember 2017 sollen es 297.820 Personen gewesen sein, die auf der Fahndungsliste standen, schreibt das Blatt und beruft sich auf Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA).

Bei 126.327 handelt es sich um Ausländer, die das Land verlassen sollen. Fachleute der Innenministerien vermuten, dass ein Teil von ihnen allerdings schon ausgereist sei, ohne dass eine offizielle Stelle davon erfuhr. Andererseits schätzen die Experten aber auch, dass sich weitere abgetauchte Abzuschiebende im Land befinden, nach denen nicht mehr oder noch nicht gesucht wird. Die Fahndungsschreiben werden von den Ausländerbehörden veranlasst. Es besteht jedoch keine bundeseinheitliche Linie, ab wann nach einer abgetauchten Person gefahndet wird. Im Vergleich zum Vorjahr haben Fahndungen zur Festnahme eines Ausländers mit dem Ziel der Ausweisung, Abschiebung oder Zurückschiebung um 1,9 Prozent zugenommen.

Fahndungsdruck erhöhen


Rund 170.000 Fahndungen beziehen sich laut BKA unter anderem auf Straftäter und flüchtige Strafgefangene. Besonders stark sei der Anstieg der offenen Haftbefehle im Bereich politisch motivierter Kriminalität gewesen. Sie hätten sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht - auf 4411 gesuchte Menschen.

Dabei handelte es sich meist um Islamisten: Alleine 3151 offene Haftbefehle betrafen die entsprechende Unterkategorie "Religiöse Ideologie". 594 Haftbefehle waren wegen "politisch rechts motivierter Kriminalität" und 144 wegen links motivierter Kriminalität offen. 191 Fälle betrafen "ausländische Ideologie", 15 Personen wurden aus dem Bereich "Spionage und Landesverrat" gesucht.

Armin Schuster, Obmann der Union im Innenausschuss, forderte in dem Bericht eine verstärkte Anstrengungen in der Fahndung. "Wenn wir mehr abgetauchte Straftäter und Abzuschiebende festnehmen wollen, müssen wir den Fahndungsdruck erhöhen. Dabei ist die Schleierfahndung das Nonplusultra."

Quelle: n-tv.de 


Tags:


Newsticker