In der US-Botschaft in Moskau hat Medienberichten zufolge über ein Jahrzehnt lang eine mutmaßliche russische Spionin gearbeitet. Die russische Staatsangehörige sei vom für die Sicherheit des US-Präsidenten zuständigen Secret Service angestellt worden und bei einer Routine-Sicherheitskontrolle durch das US-Außenministerium unter Verdacht geraten, berichteten die britische Zeitung "Guardian" und der US-Sender CNN.
Bei der Untersuchung wurde demnach festgestellt, dass die Frau regelmäßig nicht genehmigte Treffen mit dem russischen Geheimdienst FSB abhielt. Die Frau habe Zugang zum Intranet und E-Mail-System des Secret Service und damit zu potenziell sensiblen Daten gehabt. Zu streng vertraulichen Informationen habe sie aber keinen Zugang gehabt, berichtete CNN unter Berufung auf nicht genannte Quellen.
Eine nicht genannte Quelle sagte dem "Guardian", der zuerst über den Fall berichtete, der Secret Service habe versucht, den Vorfall zu vertuschen, indem die Frau entlassen worden sei. Dies erfolgte demnach im Zuge der Entlassung von 750 Beschäftigten der US-Botschaft als Reaktion auf die Vorwürfe gegen Russland, sich in die US-Präsidentschaftswahl 2016 eingemischt zu haben. Der Secret Service habe überdies keine internen Ermittlungen eingeleitet, um den möglichen Schaden zu begutachten und zu prüfen, ob die Frau andere Mitarbeiter angeheuert habe, sie mit weiteren Informationen zu versorgen.
In einer von beiden Medien zitierten Erklärung des Secret Service hieß es, alle ausländischen Mitarbeiter könnten zum "Ziel einer Beeinflussung durch einen ausländischen Geheimdienst" werden. Diese Mitarbeiter seien jedoch zu keinem Zeitpunkt in der Lage gewesen, an "Informationen zur nationalen Sicherheit" zu gelangen.
Das US-Außenministerium erklärte, die Berichte würden geprüft. Das Ministerium äußere sich aber nicht zu Geheimdienstangelegenheiten.
Quelle: n-tv.de
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