Mehr als 300 US-Zeitungen machen Front gegen Trump-Kritik

  16 Auqust 2018    Gelesen: 767
Mehr als 300 US-Zeitungen machen Front gegen Trump-Kritik

In den USA haben sich angesichts der “Fake-News”-Angriffe von Präsident Donald Trump mehr als 300 Zeitungen einem Aufruf zur Verteidigung der Pressefreiheit angeschlossen.

Unter Führung des “Boston Globe” veröffentlichen sie am Donnerstag Leitartikel, in denen sie die Kritik des Republikaners zurückwiesen und frühere Präsidenten von Thomas Jefferson über Ronald Reagan sowie Prominente zur Bedeutung der Medien zitierten. “Ein zentraler Pfeiler der Politik von Präsident Trump ist ein anhaltender Angriff auf die Pressefreiheit”, hieß es im “Boston Globe”. Die Redaktion wies auf eine Ipsos-Umfrage hin, der zufolge 48 Prozent der Republikaner der Meinung seien, die Nachrichtenmedien seien “der Feind des amerikanischen Volkes”.

Trump hatte im Februar 2017 mit einer entsprechenden Formulierung auf Twitter für Empörung in der US-Presse gesorgt. Zudem hat er wiederholt die Berichterstattung der Medien als “Fake News” - “gefälschte Nachrichten” - bezeichnet. Die “New York Times” wies in ihrem Kommentar darauf hin, dass 1787 der spätere Präsident Jefferson erklärt habe, er könne sich eher “Zeitungen ohne einen Staat” als einen “Staat ohne Zeitungen” vorstellen - auch wenn er später im Amt die Medien seiner Zeit kritisiert habe. Der “Kansas City Star” verglich Trumps Aussagen zur Presse mit dem Vorgehen des sowjetischen Machthabers Josef Stalin gegen Kritiker.

In den ersten 558 Tagen seiner Präsidentschaft habe Trump 4229 seinerseits falsche oder irreführende Behauptungen gemacht, hieß es im Leitartikel des “Boston Globe” unter Berufung auf die “Washington Post”. Allerdings glaubten nur 17 Prozent der Trump-Anhänger, dass die US-Regierung regelmäßig falsche Behauptungen verbreite: “Die ‘alternativen Fakten’ sind ‘de facto’ geworden.” Eine Stellungnahme des US-Präsidialamts lag zunächst nicht vor.

reuters


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