Trumps Militärparade: Tatsächliche Kosten genannt

  18 Auqust 2018    Gelesen: 1189
Trumps Militärparade: Tatsächliche Kosten genannt

Die Militärparade in Washington, die US-Präsident Donald Trump zuvor wegen zu hoher Kosten abgesagt hatte, hätte laut der Bürgermeisterin der US-Hauptstadt, Muriel Bowser, dem Stadtbudget 21,6 Millionen Dollar abverlangen können – vier Mal weniger als die in den Medien angeführte Summe.

Trump hat am Freitag auf seinem Twitter geschrieben, die Militärparade in Washington wegen ihrer zu hohen Kosten abgesagt zu haben. Stattdessen werde er im November zur Parade aus Anlass des Abschlusses des Ersten Weltkrieges nach Paris reisen und die „große Parade“ auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews im US-Bundesstaat Maryland besuchen, wo die „Air Force One“, das Flugzeug des US-Präsidenten, stationiert ist. Dabei warf Trump den „hiesigen Politikern, die in Washington regieren“, vor, „einen unerwarteten Gewinn“ auf Kosten der Parade erzielen zu wollen.

„Ich, Muriel Bowser, Bürgermeisterin von Washington,  Politikerin, erreichte nun endlich den Star der Reality Show im Weißen Haus mit der Realität (21,6 Millionen Dollar) über Paraden, Veranstaltungen und Demonstrationen in Trumps Amerika (traurig)“, schrieb Bowser auf ihrem Twitter auf den Tweet des US-Präsidenten.

Die US-Hauptstadt unterstützt bei den Wahlen traditionell die Demokraten und nicht die Republikaner, zu denen Trump gehört.
Zudem deutet Bowser in ihrer Notiz offensichtlich auf die frühere Arbeitserfahrung von Trump im Fernsehen hin, wo er als Moderator bei der Reality Show „The Apprentice“ tätig gewesen sei.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass das US-Verteidigungsministerium beschlossen hätte, die für November geplante Militärparade, die der Präsident des Landes organisieren wollte, auf 2019 zu verschieben. Die Behörden wollten die Militärparade aus Anlass des 100. Jahrestages der Beendigung des Ersten Weltkrieges durchführen. Einigen Medien zufolge, die auf anonyme Quellen verwiesen hatten, könnte die Parade Washington 92 Millionen Dollar kosten. Der Pentagon-Chef James Mattis erklärte diesbezüglich, dass ihm solche Zahlen unbekannt seien und es um eine bedeutend geringere Summe gehe.

Die Idee, eine Parade in Washington zu veranstalten, kam Trump im Jahr 2017 nach dem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris, wo er von der Parade anlässlich des Tages der Eroberung der Bastille fasziniert gewesen sei.

In den USA werden oft zivile Paraden mit Beteiligung von Militärs durchgeführt, allerdings ist es nicht üblich, großangelegte Militärparaden mit Einsatz von Kampftechnik zu veranstalten.


Tags:


Newsticker