Demnach beläuft sich die Staatsverschuldung des Landes auf 76,3 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 66,22 Milliarden Euro; Stand Juni 2018). Für die Tilgung dieser Summe müsste jeder ukrainische Staatsbürger 1800 US-Dollar (umgerechnet 1562 Euro) zahlen.
Die Auslandsverschuldung der Ukraine entspreche rund 60 Prozent der gesamten Staatsverschuldung und betrage 47,2 Milliarden US-Dollar. Diese Summe sei um das 2,6-Fache höher als die gesamten Devisenreserven des Landes.
9,6 Milliarden US-Dollar davon würden öffentlich garantierte Schulden ausmachen. Den Rest würden die öffentliche Schulden des Landes darstellen: 16,6 Milliarden US-Dollar von Anleihen bei internationalen Organisationen und Eurobonds im Gesamtwert von 17,5 Milliarden US-Dollar.
Der Höhepunkt der ukrainischen Zahlungen solle innerhalb der nächsten anderthalb Jahre eintreten: Bis zum Jahr 2019 soll die ukrainische Regierung rund 10 Milliarden US-Dollar allein für die Tilgung ihrer Devisenverschuldung auszahlen.
Das wahrscheinlichste Szenario der Deckung der ukrainischen Staatsschulden verbinden die Verfasser des Berichts mit dem Internationalen Währungsfonds. Für den Erhalt einer Tranche in der Höhe von 1,9 Milliarden US-Dollar von der Weltfinanzeinrichtung müsse das Land mehreren IWF-Forderungen nachkommen. Danach soll die Ukraine eine EU-Finanzhilfe von einer Milliarde Euro und rund 800 Millionen US-Dollar an Darlehen der Weltbank bekommen.
Allerdings würden diese Geldmittel nicht ausreichen, warnen die Verfasser des Berichts. Denn Ende Juli habe die Ukraine lediglich über 800 Millionen US-Dollar in fremder Währung verfügt. Kiew müsse also seine Staatsanleihen mit höheren Zinsen emittieren. Das solle in Zukunft einen noch höheren Anstieg der Staatsverschuldung zur Folge haben.
Dabei habe das Land keine Wahl und müsse für die Vermeidung eines Staatsbankrotts auf jegliche Forderungen eingehen. Zudem würden die andauernden politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen nicht zur Attraktivität der ukrainischen Eurobonds beitragen. Deshalb könnte deren Verkauf angesichts der fehlenden Nachfrage von Seiten der privaten Anleger scheitern, schreiben die Verfasser des Berichts.
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