Giffey lehnt Hakenkreuze in Spielen ab

  23 Auqust 2018    Gelesen: 824
Giffey lehnt Hakenkreuze in Spielen ab

Im Computer-Strategiespiel "Through the Darkest of Times" soll eine Widerstandsgruppe gegen das NS-Terrorregime aufgebaut werden. Erstmals dürfen die Entwickler in Deutschland dafür Nazi-Symbolik verwenden. In der Politik löst das Kritik aus.

 

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat die Veröffentlichung des ersten Computerspiels mit verfassungswidrigen Symbolen wie Hakenkreuz und Hitlergruß in Deutschland kritisiert. "Mit Hakenkreuzen spielt man nicht", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Gerade in Deutschland müssten sich die Menschen "auch heute ihrer besonderen historischen Verantwortung immer bewusst sein".

Bei der aktuellen Computerspielmesse Gamescom in Köln wurde das Computerspiel "Through the Darkest of Times" in einer neuen Version vorgestellt. Erstmals hat damit ein Computerspiel, das verfassungswidrige Symbole zeige, von der Prüfstelle Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) eine Altersfreigabe bekommen.

Die USK hatte in der vergangenen Woche eine Änderung ihrer Praxis bei der Altersfreigabe von Spielen bekannt gegeben, in denen Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet werden. Demnach kann die USK bei einer Prüfung künftig die sogenannte Sozialadäquanzklausel aus dem Strafgesetzbuch miteinbeziehen. Diese wurde bereits bei Filmen angewandt, nicht aber bei Computer- und Videospielen.

Ausnahmeregelung wird angewandt

Artikel 86a des Strafgesetzbuchs stellt grundsätzlich die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen unter Strafe. Es gibt aber Ausnahmen, beispielsweise wenn die Verwendung "der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte" dient.

Auch die rechtspolitische Sprecherin der CDU-Bundestagsfraktion hält die Entscheidung der USK für falsch: "Ich halte das Genre Computerspiel nicht für geeignet, sich angemessen mit dem historischen Unrecht des Nationalsozialismus und dem Leid der Opfer auseinanderzusetzen", sagte Elisabeth Winkelmeier-Becker den Funke-Zeitungen.

Quelle: n-tv.de


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