Arzt schafft beinahe perfekten Mord

  27 Auqust 2018    Gelesen: 1083
Arzt schafft beinahe perfekten Mord

In einem Auto findet die Polizei von Hongkong zwei Tote, Mutter und Tochter. Das Fahrzeug ist verschlossen, die Opfer haben keine Verletzungen. Im Kofferraum liegt ein schlaffer Gymnastikball. Er überführt den Mörder.

Ein Arzt in Hongkong steht wegen des Mordes an seiner Frau und seiner Tochter vor Gericht. Dabei standen die Ermittler nach dem Tod der beiden zunächst vor einem Rätsel. Die Frau und ihre 16-jährige Tochter waren im Mai 2015 tot in ihrem verschlossenen und geparkten Auto gefunden worden und wiesen keinerlei Verletzungen auf. Sie sahen aus, als würden sie schlafen. Im Kofferraum lag ein leerer Gymnastikball, wie er beispielsweise beim Yoga verwendet wird.

Die Untersuchung der Toten ergab dann, dass sie durch das Einatmen einer sehr hohen Menge Kohlenmonoxid gestorben waren. Zu diesem Zeitpunkt geriet der Ehemann des Opfers ins Visier der Ermittler, der malaysische Anästhesist Khaw Kim-sun. Im September 2015 wurde er verhaftet.

Inzwischen ist die Staatsanwaltschaft überzeugt, dass er für die Tat verantwortlich ist. Nach Ansicht der Anklage hatte er den Gymnastikball mit Kohlenmonoxid gefüllt und in das Auto seiner Frau gelegt, berichtet die "South China Morning Post". Dort strömte das geruchlose Gas dann nach und nach aus. Mutter und Tochter erstickten.

Kollegen des Mediziners hatten berichtet, dass er ihnen gesagt hatte, er wolle die Reinheit des Kohlenmonoxids an Kaninchen testen. Für dieses "wissenschaftlich Experiment" hatte er Kohlenmonoxid im Wert von mehreren zehntausend Dollar bestellt. Bei der Polizei sagte Khaw aus, er habe mit dem Gas Ratten bekämpfen wollen. Angestellte bestritten jedoch, dass es in dem Haushalt mit insgesamt vier Kindern ein Nagetierproblem gab.

Der Anklage zufolge hatte der 53-Jährige eine Affäre mit einer Studentin und lebte von seiner Frau getrennt. Wong Siew-fung wollte sich jedoch nicht scheiden lassen. Offenbar galt der Mordanschlag ihr, die Tochter war demnach überraschend mit im Auto. Staatsanwalt Andrew Bruce zeigte sich überzeugt, dass Khaw auf keinen Fall seine Tochter töten wollte.

Quelle: n-tv.de


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