Mit einem Asterix-Zitat hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Wut vieler Landsleute heraufbeschworen. Er sprach bei einer Reise nach Dänemark von den "widerspenstigen Galliern", die sich Veränderungen widersetzten. Oppositionspolitiker nannten das Macron-Zitat "verächtlich" und warfen dem Staatschef vor, "die Franzosen im Ausland lächerlich zu machen". Auch in den Medien gab es viel Kritik.
Bei seiner Rede in Kopenhagen hatte Macron im Beisein von Königin Margrethe II. das flexible dänische Arbeitsmarkt- und Sozialmodell gelobt. Dies könne aber nicht ohne Weiteres in Frankreich kopiert werden, fügte er an die Dänen gerichtet hinzu: "Dieses lutherische Volk, das die Wandlungen der vergangenen Jahre erlebt hat, gleicht nicht wirklich dem widerspenstigen Gallier, der sich Änderungen widersetzt."
Oppositionsführer Laurent Wauquiez von den konservativen Republikanern warf Macron ein "untragbares" Verhalten vor: "Ein Präsident der Republik kritisiert die Franzosen und macht sie lächerlich, wenn er im Ausland ist." Der Sprecher der Linkspartei La France Insoumise (Das Unbeugsame Frankreich), Alexis Corbière, nannte Macrons Äußerung "sehr verächtlich gegenüber seinem eigenen Volk".
Macron führt sich auf wie Julius Cäsar
Die Zeitschrift "Marianne" warf Macron vor, die Franzosen "gedemütigt" zu haben und verwies auf ähnliche Äußerungen des Staatschefs, in denen er Reformunwillige unter anderem als "Faulenzer" bezeichnet hatte. Twitternutzer kritisierten, Macron führe sich auf wie Julius Cäsar.
Ein Regierungssprecher bemühte sich, die Wogen zu glätten: Macrons Äußerung sei "ein Scherz" gewesen und ziele auf die reformunwilligen Parteien ab. Der Präsident selbst reagierte amüsiert auf die Debatte: "Ich liebe diese gallischen Stämme, ich liebe, was wir sind", sagte er nach seiner Weiterreise nach Helsinki.
Quelle: n-tv.de
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