Iran stationiert Raketen im Irak

  31 Auqust 2018    Gelesen: 921
Iran stationiert Raketen im Irak

Der Westen kritisiert den Iran immer wieder für Waffenlieferungen an Milizen und Rebellen. Nun haben sie schiitische Verbündete im Irak mit Raketen ausgestattet. Was für Israel und den Irak wie eine Bedrohung wirkt, ist für Teheran eine Art "Notfallplan."

Der Iran soll schiitische Verbündete im Irak mit Raketen bewaffnet haben, die die saudi-arabische Hauptstadt Riad oder die israelische Metropole Tel Aviv erreichen können. Das berichtet der Nachrichtendienst Reuters und beruft sich auf Insider. Die Raketen seien demnach in den vergangenen Monaten in das Nachbarland geliefert worden, von zwei iranischen Vertretern, drei irakischen und zwei westlichen Geheimdienstlern.

Zudem verfügten die irakischen Schiiten nun über die Fähigkeiten, selbst Raketen zu produzieren. "Der Grund dafür war, einen Notfallplan zu haben, falls der Iran angegriffen wird", sagte ein hochrangiger iranischer Regierungsvertreter. "Die Zahl der Raketen ist nicht groß, nur ein paar Dutzend, aber es können weitere folgen, falls nötig."

Das irakische Militär und die Regierung in Bagdad lehnten eine Stellungnahme ab. Auch der US-Geheimdienst CIA und die Regierung in Washington sowie der Iran äußerten sich nicht.

Westliche Staaten werfen dem Iran seit längerem vor, Waffen nach Syrien und an verbündete Milizen wie die Huthi-Rebellen im Jemen und die libanesische Hisbollah zu liefern. Die sunnitischen Golfstaaten und Irans Erzfeind Israel sehen sich dadurch bedroht. Zudem dürften mit der Aufrüstung der Milizen im Irak die Spannungen zwischen den USA und dem Iran noch weiter steigen, nachdem US-Präsident Donald Trump aus dem Atomabkommen ausgestiegen war.

Die USA haben noch zahlreiche Soldaten im Irak stationiert. Erst am Donnerstag hatte der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian dem Iran vorgeworfen, er liefere den Verbündeten in der Region Raketen und fördere damit die Weiterverbreitung ballistischer Waffen. Der Iran sollte der Versuchung widerstehen, sich zu regionalen Hegemonialmacht zu erheben, sagte der Minister.

Quelle: n-tv.de


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