Mehrpersonenhaushalte, in denen mindestens ein Bewohner mit ausländischen Wurzeln lebt, sind in Deutschland längst keine Ausnahme mehr. Aber welche Sprache wird dort hinter verschlossenen Türen gesprochen? Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen nun: Auch in Haushalten mit Migrationshintergrund wird überwiegend Deutsch gesprochen - in 56 Prozent dieser Haushalte ist das der Fall. Die am häufigsten gesprochene ausländische Sprache ist Türkisch, gefolgt von Russisch, Polnisch und Arabisch.
Die Wahl der bevorzugten Sprache hängt demnach aber stark davon ab, wie viele der Bewohner einen Migrationshintergrund haben - und wie lange diese schon in Deutschland leben. Haben sämtliche Haushaltsmitglieder einen Migrationshintergrund, wird nur in 40 Prozent der Fälle überwiegend Deutsch gesprochen. Wenn lediglich ein Teil der Zusammenlebenden ausländische Wurzeln, steigt der Wert dagegen auf 89 Prozent.
Und die Haushalte, in denen Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenleben, dürften zunehmen. Zumindest zeigen die Zahlen des Mikrozensus auch, dass sich sich der Anteil der binationalen Paare in Deutschland innerhalb von zwei Jahrzehnten mehr als verdoppelt hat. Im vergangenen Jahr lebten rund 1,5 Millionen heterosexuelle Paare zusammen, bei denen ein Partner einen deutschen, der andere einen ausländischen Pass hat. Das sind laut Statistischem Bundesamt sieben Prozent aller heterosexuellen Beziehungen. 1996 waren es noch lediglich drei Prozent.
Für die Erhebungen wertete die Behörde Daten aus dem amtlichen Mikrozensus von 2017 aus. Die Statistiker stuften Personen als Menschen mit Migrationshintergrund ein, die bei der Geburt kein deutscher Staatsbürger waren oder mindestens einen Elternteil haben, bei dem dies der Fall war. Bei der Untersuchung binationaler Partnerschaften wurden heterosexuelle Ehepaare und Lebensgemeinschaften berücksichtigt. Menschen, die sowohl die deutsche Staatsangehörigkeit als auch einen ausländischen Pass besitzen, wurden dabei als Deutsche ausgewiesen.
Quelle: n-tv.de
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