Tatverdächtiger stand vor der Abschiebung

  10 September 2018    Gelesen: 772
Tatverdächtiger stand vor der Abschiebung

Nach dem Streit mit zwei afghanischen Flüchtlingen stirbt ein junger Deutscher an den Folgen eines Herzinfarkts. Wie die zuständigen Behörden nun bekannt geben, sollte einer der Afghanen eigentlich demnächst abgeschoben werden.

Einer an dem Streit in Köthen beteiligten Afghanen sollte eigentlich abgeschoben werden. Wie Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht in Magdeburg sagte, war ein entsprechendes Ersuchen der Ausländerbehörde durch die Staatsanwaltschaft bestätigt worden. "Das Einvernehmen wurde am 6. September erteilt." Ein erstes Ersuchen der Ausländerbehörde von Mitte April sei nicht erfolgreich gewesen. Damals habe es mehrere laufende Ermittlungsverfahren gegen den Mann gegeben, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung.

Wenige Tage nach der Abschiebe-Bestätigung durch die Staatsanwaltschaft kam es allerdings zu dem Streit mit zwei Deutschen, in dessen Folge ein 22-Jähriger starb. Zwei Tatverdächtige aus Afghanistan, darunter der eigentlich Abzuschiebende, sitzen inzwischen in U-Haft. Der andere Afghane habe eine Aufenthaltserlaubnis. "Beide sind als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, sind jetzt aber volljährig", sagte Sachsen-Anhalts Justizministerin Anne-Marie Keding.

Weiter erklärte sie, dass ein vorläufiger Obduktionsbericht bestätige, dass das 22-jährige Opfer an akutem Herzversagen gestorben ist. Demzufolge habe es keine Tritte oder Schläge gegen den Kopf gegeben, die den Tod zur Folge hatten. Der Deutsche habe eine Herzvorerkrankung gehabt. Zum genauen Hergang machten die Behörden weiter keine Angaben.

Hunderte Beamte im Einsatz


An dem "sogenannten Trauermarsch" am Sonntagabend haben Stahlknecht zufolge 2500 Personen teilgenommen. Unter diesen seien überwiegend Bürger gewesen, die ihre Betroffenheit zum Ausdruck bringen wollten. "Es gab aber circa 400 bis 500 Personen aus der rechten Szenen", so der CDU-Politiker. Diese seien größtenteils aus Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Thüringen und anderen Bundesländern angereist.

Der Staatsschutz werte aktuell Parolen aus, die während der Kundgebung skandiert worden sein sollen. Wie die zuständige Abteilungsleiterin des Innenministeriums, Christiane Bergmann, sagte, wurde nicht gleich eingegriffen, da erst die Gesamtlage beurteilt werden sollte. Der Straftatbestand der Volksverhetzung könne erst im Nachhinein beurteilt werden. Nun würden Texte nochmals analysiert und geprüft, ob eine Straftat begangen wurde.

Ein "hoher dreistelliger Bereich von Beamten" auch aus anderen Bundesländern und der Bundespolizei sei im Einsatz gewesen, sagte der Innenminister. Am heutigen Abend werde eine weitere Kranzniederlegung in Köthen erwartet. Dazu seien wieder Hunderte Beamte in der Stadt, auch Wasserwerfer und berittene Polizei.

Quelle: n-tv.de


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