Sabotageversuche bei „Euromaidan“-Verfahren? Richter in Kiew angegriffen

  15 September 2018    Gelesen: 903
Sabotageversuche bei „Euromaidan“-Verfahren? Richter in Kiew angegriffen

Der ukrainische Richter Sergij Diatschuk befasst sich mit Todesfällen während der „Euromaidan“-Proteste in Kiew im Jahr 2014. Nun ist er neben seinem Haus in Kiew überfallen worden, wie der Rat ukrainischer Richter auf seiner offiziellen Webseite meldet.

Der Angriff ereignete sich demzufolge am Freitagabend. Der bei einem Kiewer Bezirksgericht tätige Diatschuk sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Polizei konnte den Täter nicht festnehmen, so der Rat.

„Die Attacke auf seine Person verbindet Sergij Diatschuk vorläufig mit seiner beruflichen Tätigkeit. Davon zeugen Drohungen, mit dem Richter fertig zu werden, und Äußerungen, die der Rhetorik von Menschen folgen, die mit den von Richtern getroffenen Entscheidungen unzufrieden sind und zu Gewaltakten gegen Richter aufrufen“.

Als der damalige ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommen mit der EU verweigert hatte, wurde Kiews Zentralplatz – der Maidan (deutsch: Platz) der Unabhängigkeit – im November 2013 von Anhängern der Westintegration besetzt. Gewaltbereite und teils schwer bewaffnete ukrainische Nationalisten verwandelten den Aufstand jedoch bald in ein Schlachtfeld gegen die Ordnungskräfte.

Dutzende Menschen starben auf beiden Seiten – darunter auch durch Scharfschützenbeschuss. Die Frage, wer die Scharfschützen waren und auf wessen Befehl sie gehandelt haben, ist bis heute nicht geklärt. Denn die ukrainische Führung unter Präsident Petro Poroschenko verhindert ernsthafte Ermittlungen.

Der Maidan-Aufstand von 2013/2014führte im Endergebnis zum gewaltsamen Sturz Janukowitschs und gilt als Auslöser des Konfliktes in der Ostukraine.

sputniknews


Tags:


Newsticker