Der japanische Raumfrachter HTV-7 mit Material für den deutschen Astronauten Alexander Gerst an Bord ist gestartet. Der Frachter soll eine Lithium-Ionen-Batterie zur Internationalen Raumstation ISS bringen, die Gerst bei einem Außeneinsatz an der ISS montieren soll. Es wird sein erster während der aktuellen Mission sein. Der Frachter flog an Bord einer H-IIB-Rakete vom Tanegashima Space Center in Japan aus ins All, wie die US-Weltraumbehörde Nasa mitteilte.
Die Batterien werden benötigt, um Energie aus den Solarzellen der ISS zu speichern. Sie sollen ältere Nickel-Cadmium-Batterien ersetzen, wie die Europäische Raumfahrtagentur Esa berichtet. Der Austausch sei Teil eines Programms zur Verbesserung aller Außenbatterien und der japanische HTV-Raumfrachter sei der einzige, der groß genug sei, um sie zur ISS zu bringen. Zudem hat der Raumfrachter HTV-7 ein neues vom Airbus-Konzern entwickeltes und gebautes Lebenserhaltungssystem an Bord. Das System ACLS entfernt laut Airbus Kohlendioxid aus der Luft an Bord der Raumstation, erzeugt neuen Sauerstoff zum Atmen und produziert Wasser.
Der Frachter HTV-7 soll nach Nasa-Angaben am kommenden Donnerstag an der ISS andocken. Der Start der Rakete und somit auch der Außeneinsatz von Gerst war zuvor wegen ungünstiger Wetterbedingungen und weiterer Untersuchungen am Antriebssystems verschoben worden.
Gerst, genannt "Astro-Alex", war am 3. Juni 2018 zum zweiten Mal zur ISS aufgebrochen. Sein Einsatz endet voraussichtlich im Dezember 2018. Sorge gab es zuletzt bezüglich der Raumkapsel, die den Astronauten zurückbringen soll. Am 30. August wurde in der "Sojus MS-09", mit der Gerst bereits den Hinflug absolviert hatte, ein winziges Bohrloch entdeckt, das in der ISS einen leichten Druckabfall verursachte. Das Leck wurde inzwischen versiegelt. Die Kapsel ist damit nach Einschätzung der Raumfahrtbehörde Roskomos wieder voll tauglich für den Rückflug.
Quelle: n-tv.de
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