Sturmtief fordert ein Todesopfer in Bayern

  24 September 2018    Gelesen: 1075
Sturmtief fordert ein Todesopfer in Bayern

Mit Windböen von weit über 100 km/h zieht der erste Herbststurm über Süd- und Mitteldeutschland hinweg. Eine Frau stirbt, ein kleiner Junge schwebt in Lebensgefahr. Entwurzelte Bäume behindern vielerorts den Straßen- und Bahnverkehr.

Der erste schwere Sturm im kalendarischen Herbst hat ein Todesopfer gefordert und große Schäden in Süd- und Mitteldeutschland verursacht. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk sind an vielen Orten im Dauereinsatz. Auch die Reisepläne Tausender wurden durcheinandergewirbelt. Besonders betroffen vom Sturmtief "Fabienne" sind der Süden Hessens, Teile Thüringens sowie Regionen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen.

Auf einem Campingplatz in Bayern stürzte ein Baum um und erschlug eine 78 Jahre alte Frau, wie die Polizei im Landkreis Bamberg mitteilte. Die Frau erlitt schwerste Verletzungen und starb noch an der Unfallstelle.

In Baden-Württemberg wurde ein vierjähriger Junge von einem umstürzenden Baum lebensgefährlich verletzt. Eine Orkanböe kippte in Epfenbach im Rhein-Neckar-Kreis eine große Buche auf das Auto, in dem das Kind saß. Laut Polizei erlitt der Junge dabei schwere Kopfverletzungen und wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.

In weiten Teilen Süd- und Mitteldeutschlands mussten Straßen gesperrt und von Bäumen befreit werden. In Sachsen war vor allem der Erzgebirgskreis schwer getroffen. "Anrufer berichteten uns von einem Tornado", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Hausdächer seien weggeflogen, ein Gebäude habe gestützt werden müssen und gelte als einsturzgefährdet.

Eine Bahnsprecherin in Berlin sagte, im Süden der Republik seien zahlreiche Bäume auf Gleise oder Oberleitungen gestürzt. Unwetterschäden schränkten den Verkehr am Sonntag stundenlang ein. Einige Strecken waren auch am frühen Montagmorgen noch nicht wieder freigegeben. "Die Kollegen sind dabei, die Schäden möglichst schnell zu beseitigen", sagte die Sprecherin. In der Nacht waren noch die Fernverkehrsstrecken zwischen Mainz und Mannheim, zwischen Würzburg und Nürnberg sowie zwischen Nürnberg und Stuttgart beziehungsweise Nürnberg und Regensburg gesperrt.

Eingeschränkter Bahnverkehr


Am Sonntagabend hatte es auch auf der DB-Prestigestrecke zwischen Berlin und München sowie zwischen Frankfurt und Heidelberg beziehungsweise Frankfurt und Mannheim Unterbrechungen und Verspätungen gegeben. In Stuttgart, München, Nürnberg, Regensburg und Basel stellte die Bahn Hotel-Züge bereit, um gestrandete Fahrgäste unterbringen zu können. Die Bahnsprecherin kündigte an, dass es auch noch am Montagmorgen zu Einschränkungen kommen könne: "Dadurch, dass Züge und Personal nicht an den richtigen Stellen sind, kann es zu Auswirkungen kommen."

Der Flughafen Frankfurt - Deutschlands größter Airport - meldete am Sonntagabend ebenfalls Probleme. Aufgrund des Wetters kam es zu Verzögerungen und vereinzelten Flugausfällen. Etwa zwei Dutzend Flüge waren vor allem zwischen 16 und 18 Uhr annulliert worden, wie die Website des Flughafens zeigte. Fluggäste wurden noch am Abend gebeten, ausreichend Zeit für die Anreise einzuplanen.

Der Sturm machte sich auch in der benachbarten Schweiz bemerkbar. Dort wirbelte "Fabienne" vor allem den Flugverkehr durcheinander, wie die Agentur SDA berichtete. An den Flughäfen Zürich, Basel und Genf gab es am Abend bei fast allen Starts und Landungen deutliche Verspätungen.

Am späten Sonntagabend dann hob der Deutsche Wetterdienst alle Unwetterwarnungen auf. Das Sturmtief "Fabienne" ziehe ab und auch die zugehörige Kaltfront verlasse Deutschland in Richtung Österreich, wie es in einer Mitteilung hieß. Zum Wochenbeginn soll sich wieder die Sonne durchsetzen, wie n-tv Wetterexperte Björn Alexander in seiner "Wetterwoche im Schnellcheck" prognostiziert. Spätestens am Donnerstag sollen dann vor allem im Süden Deutschlands die Temperaturen wieder über 20 Grad Celsius steigen.

Quelle: n-tv.de


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