Deutscher Industriechef widerspricht Trump

  24 September 2018    Gelesen: 1204
Deutscher Industriechef widerspricht Trump

Hinsichtlich des Streits mit den USA um die Gaspipeline Nord Stream 2 bleibt der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Wirtschaft, Kempf, unnachgiebig. Er spricht sich klar gegen einen Verzicht auf diese Leitung aus.

Die deutsche Industrie will sich nicht dem wachsenden Druck der US-Regierung beugen, auf die Gaspipeline Nord Stream 2 zu verzichten und stattdessen amerikanisches Flüssiggas zu kaufen. "Gas können wir auch durch Pipelines bekommen. Wir haben eine. Und wegen der Versorgungssicherheit plädiert die Wirtschaft für eine zweite Leitung", sagte Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbandes der deutschen Wirtschaft, der "Süddeutschen Zeitung".


Kempf sagte, US-Präsident Donald Trump stelle "eine Verbindung zwischen dieser Leitung und seinem Flüssiggas her". Diese Verknüpfung lehne er ab. "Ich habe aber ein großes Problem, wenn sich ein dritter Staat in unsere Energieversorgung einmischt. Ob das Sanktionen sind oder Argumente wie: Was braucht ihr eine zweite Leitung, kauft mein Gas. Es muss einem Staat genauso wie einem Unternehmen selbst überlassen sein zu sagen, ob es eine zweite Quelle geben soll".

Kempf fügte hinzu, dass amerikanisches Gas in Deutschland zudem überhaupt nicht wettbewerbsfähig sei. Um es zu kaufen, "müsste aber auch der Preis stimmen". - "Dass der Preis der Erzeugung niedrig ist, heißt gar nichts. Das Gas muss ja auch über den Atlantik kommen. Von selber fliegt das nicht. Für den Transport muss es flüssig und dann wieder gasförmig werden. Dann sind wir bei den Themen Preis und Versorgungssicherheit".

Der Streit um Nord Stream 2 dürfte sich weiter verschärfen, da die USA ihre Sanktionen gegen Russland erweitern wollen; unter anderem sollen sie auf die Pipeline durch die Ostsee ausgedehnt werden. Russlands Präsident Putin erwägt nach Informationen der Zeitung bereits, die Leitung komplett durch Russland finanzieren zu lassen, um deutsche und europäische Firmen vor den Sanktionen zu schützen.

Quelle: n-tv.de


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