Wegen heftiger Rabattschlachten auf vielen Automärkten der Welt rechnet BMW für 2018 mit deutlich weniger Gewinn. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) werde "moderat unter dem Vorjahreswert" liegen statt auf demselben Niveau (10,7 Milliarden Euro), wie der Münchner Autobauer ankündigte. Mit dem Wort "moderat" umschreibt BMW Rückgänge zwischen fünf und zehn Prozent. Wie der Konzern weiter mitteilte, soll im Kernsegment Automobile der Umsatz im Gesamtjahr leicht zurückgehen statt leicht steigen.
Zudem bleibe dort weniger hängen: Die Rendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) in der Autosparte soll mindestens sieben Prozent betragen; bislang war BMW stets von einem branchenüblichen Wert zwischen acht und zehn Prozent ausgegangen.
Sowohl für das laufende dritte als auch für das vierte Quartal kündigten die Bayern deutliche Auswirkungen auf das Konzernergebnis vor Steuern und die Ebit-Marge im Autosegment an. Die Rendite in der Autosparte war bereits zuletzt zurückgegangen. BMW begründete dies im Sommer mit hohen Kosten für neue Modelle und Technologien, dem starken Euro und gestiegenen Rohstoffpreisen. Nach der Prognosesenkung gaben die Aktien des Dax-Konzerns mehr als drei Prozent ab.
Die frühzeitige Umstellung auf den neuen Abgastestzyklus WLTP zahlte sich für BMW nur bedingt aus. Bei den Münchnern sind zwar die Lieferzeiten kürzer als bei der Konkurrenz. Weil aber viele Hersteller mit Turbulenzen rund um WLTP zu kämpfen haben, sieht sich BMW inmitten eines überraschend scharfen Preiswettbewerbs. Deshalb werde die Volumenplanung entsprechend angepasst, um den Gewinn nicht noch weiter unter Druck zu bringen.
Auch Rivalen kippen Prognose
Auch die anhaltenden internationalen Handelskonflikte sorgten dafür, dass sich die Marktsituation und die Ungewissheit weiter verschärften. "Diese Umstände führen stärker als erwartet zu Verwerfungen in der Nachfrage und Belastungen im Preisumfeld auf mehreren Automobilmärkten", hieß es.
Vor wenigen Monaten hatte bereits der BMW-Rivale Daimler seine Prognose gekippt. Zölle im Handelsstreit zwischen den USA und China, die Auswirkungen der Umstellung auf das realitätsnähere Abgasmessverfahren WLTP und der Diesel-Rückruf belasten das Ergebnis der Pkw-Sparte Mercedes-Benz, sodass die Stuttgarter mit einem operativen Gewinnrückgang rechnen.
Daimlers Konzern-Ebit soll 2018 "leicht" und damit um bis zu zehn Prozent unter den 14,7 Milliarden Euro des Vorjahrs liegen. Auch der nach Bosch zweitgrößte deutsche Zulieferer Continental senkte im August zum zweiten Mal binnen weniger Monate sein Gewinnziel, unter anderem wegen lahmender Geschäfte in der Antriebssparte.
Quelle: n-tv.de
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