Hintergrund des Crashs in China waren neue Zahlen, wonach sich die Lage in der verarbeitenden Industrie Chinas im Dezember erneut verschlechtert hat. Zudem wurden die Anleger dadurch verunsichert, dass bestimmte Stützungsmaßnahmen für den Aktienmarkt bald auslaufen sollen. Seit Juli ist es Anteilseignern, die mehr als fünf Prozent eines Unternehmens besitzen, verboten, ihre Aktien zu verkaufen. Dieses Verbot endet am Freitag.
Außerdem wertete China am Montag die eigene Währung gegenüber dem Dollar ab. Die Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 6,5032 Yuan zu einem Dollar fest. Erstmals seit mehr als viereinhalb Jahren war das Verhältnis damit schwächer als 6,5 Yuan zu einem Dollar.
Beim verfrühten Handelsschluss am Montag stand der Leitindex der Shanghaier Börse 6,86 Prozent im Minus bei 3296,26 Punkten. In Shenzhen betrug das Minus
8,22 Prozent, der Leitindex schloss bei 2119,16 Punkten.
Beeinflusst unter anderem von der chinesischen Entwicklung schloss auch die Börse in Tokio am Montag deutlich im Minus. Der Nikkei-Index verlor 3,06 Prozent und lag zu Handelsschluss bei 18.450,98 Punkten.
Eine Rolle spielte ferner der bevorstehende Ablauf eines Aktien-Verkaufsverbots für Großaktionäre, das im Zuge des Börsencrashs im Sommer eingeführt wurde. Viele Anleger trennten sich von ihren Papieren, weil sie davon ausgingen, dass die Großinvestoren dies nach Fristende ebenfalls tun.
Nach dem heftigen Crash in China ist der Deutsche Aktienindex (Dax) mit einem deutlichen Minus ins neue Jahr gestartet. Der Leitindex gab zu Handelsstart an der Börse in Frankfurt am Main um rund drei Prozent nach. Der Kurs fiel von 10.743 Punkten am letzten Handelstag 2015 auf 10.388 Punkte. China hatte zuvor den Börsenhandel ausgesetzt, nachdem der Index CSI3000 um sieben Prozent eingebrochen war.
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