WHO: Rauchen schadet auch der Umwelt

  03 Oktober 2018    Gelesen: 956
WHO: Rauchen schadet auch der Umwelt

Der Tabakanbau frisst nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) immense Ressourcen. Erstmals hat die Organisation die schädlichen Umweltfolgen von Tabakanbau und -verarbeitung untersucht und kommt zu dem Schluss, dass Rauchen nicht nur für Menschen gefährlich ist, sondern auch die Umwelt schädigt.

Für Tabakplantagen und -verarbeitung würden Wälder abgeholzt, Böden ausgelaugt, Kohle und Holz verbrannt, heißt es in dem Bericht, den das Sekretariat der Anti-Tabak-Konvention der WHO am Dienstag veröffentlichte. Die dabei entstehenden Treibhausgasemissionen verschärften den Klimawandel.

Die Konvention war 2005 in Kraft getreten und hat heute 181 Mitgliedsländer. Sie verlangt etwa eine klare Einschränkung von Tabakwerbung, Gesundheitswarnhinweise auf Packungen und stärkeren Schutz von Nichtrauchern. Vertreter der Mitgliedsländer beraten zurzeit in Genf über neue Strategien gegen das Rauchen.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie - Für die Herstellung von sechs Billionen Zigaretten im Jahr 2014 seien 32,4 Millionen Tonnen grüner Tabak auf vier Millionen Hektar Land angebaut worden. Die Herstellung habe 0,2 Prozent des weltweiten Ausstoßes von klimaschädlichen Emissionen verursacht, 84 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent.

Zudem entstünden 25 Millionen Tonnen Abfälle, darunter auch die Milliarden weggeworfenen Kippen, die mit ihren giftigen Inhaltsstoffen nach Angaben der WHO Wasserquellen verunreinigen. Eine Zigarettenkippe kann bis zu 60 Liter Wasser verseuchen. Neben dem Nervengift Nikotin gelangen auch Gifte wie Arsen in die Umwelt. Laut der Nichtregierungsorganisation, die Abfallsammlungen organisiert, sind Zigarettenfilter der häufigste Müll an Stränden.

Für Tabakanbau und Verarbeitung würden zudem 22 Milliarden Tonnen Wasser verbraucht. Ein Raucher, der 50 Jahre 20 Zigaretten am Tag rauche, sei für den Verbrauch von 1,4 Millionen Liter Wasser verantwortlich.

Fast 90 Prozent des Tabaks werde in Entwicklungsländern angebaut, während fast der gesamte Profit der Industrie in reichen Ländern lande, heißt es in dem Bericht weiter. "In Industrieländern angesiedelte Tabakkonzerne verbrennen im übertragenen und im wahrsten Sinne des Wortes die Ressourcen und die Zukunft der am wenigsten geschützten Menschen auf dem Planeten", sagte einer der Autoren, Nicholas Hopkinson vom Herz- und Lungeninstitut am Imperial College in London.


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