Die Häppchentaktik, mit der Skoda seit Wochen versucht, sein neues Flaggschiff Kodiaq RS zu verkaufen, hat schon etwas Nerviges. Jetzt ist es aber vorbei und das 240 PS starke und knapp 50.000 Euro teure Sport-SUV präsentiert sich auf der Pariser Motor Show in Gänze. Und so wie es aussieht, haben die Tschechen auch mit dem Kodiaq im RS-Kleid optisch alles richtig gemacht. Mit eigens für das Sportmodell entwickelten Stoßfängern und einem schwarzglänzenden Kühlergrill, der serienmäßig von Voll-LED-Scheinwerfern in einer Art Kristalloptik flankiert wird, steht der Tscheche ziemlich bullig da. Weitere Akzente in Schwarz werden durch die Dachreling, die Fensterrahmen und die Außenspiegel gesetzt.
Rekord noch vor der Premiere
In die Heckschürze haben die Designer einen die gesamte Breite des Fahrzeugs umspannenden Reflektor integriert, das typische Merkmal aller RS-Modelle von Skoda. Um die Sportlichkeit zu unterstreichen, wurden zudem zwei markante Endrohrverblendungen unter den hinteren Stoßfänger gezaubert. Unterstützt wird die Dynamik zudem durch die in den Radhäusern ruhenden anthrazitfarbenen 20-Zoll-Leichtmetallräder, durch deren Speichen die rot lackierten Sättel der 17-Zoll-Bremsscheiben leuchten.
Rot ist wie bei allen RS-Modellen auch die Farbe der Kontrastnähte für die Sport-Integralsitze. Interessant an den Polstern ist, dass die Seitenwangen mit Carbon-Leder überzogen sind. Dem sportlichen Gedanken entsprechend gibt es die Instrumententafel natürlich ebenfalls im Carbon-Look, der Dachhimmel ist schwarz und unter den Füßen des Piloten ruhen Pedalabdeckungen aus Edelstahl.
Unter der Haube arbeitet der Zweiliter-Biturbo-Diesel aus dem VW Tiguan mit den bereits genannten 240 PS und einem maximalen Drehmoment von 500 Newtonmetern. Damit ist der Kodiaq der stärkste Seriendiesel der Tschechen. Bereits vor der offiziellen Präsentation hier in Paris hat der RS die Nordschleife in 9:29,84 Minuten umrundet und damit einen Rekord für siebensitzige SUV aufgestellt. Und noch eine Premiere hält mit dem neuen Kodiaq RS Einzug: das neue RS-Logo. Das dem RS vorgestellte v für victory ist jetzt rot lackiert - früher war es grün - und prangt als Hoheitszeichen prominent an Bug und Heck des tschechischen Renn-SUV.
Sportlich in die Zukunft
Und weil Sportlichkeit immer noch am besten zieht - in Deutschland ist jeder vierte verkaufte Octavia ein RS - präsentieren die Tschechen in Paris auch noch die Studie Vision RS. Die Idee ist hier die Vereinigung von Nachhaltigkeit und Sportlichkeit. Wie kann das gehen? Natürlich mit einem Plug-in-Hybrid-Antrieb. Das Concept Car kombiniert den bekannten 1,5-Liter-Benziner mit 150 PS und einen Elektromotor mit 102 PS. Die Systemleistung beläuft sich am Ende auf 245 PS. Für den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h verspricht Skoda 7,1 Sekunden, in 8,9 Sekunden soll der Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h vollzogen sein.
Rein elektrisch soll der Kompaktsportler bis zu 70 Kilometer zurücklegen können. Der dafür notwendige Lithium-Ionen-Akku hat eine Kapazität von 13 kWh. An einer herkömmlichen Ladestation soll der Fahrer 2,5 Stunden benötigen, um den Akku zu befüllen. Wie lange es an der Haushaltssteckdose dauert, verrät Skoda nicht. Alternativ kann die Studie die Batterie auch mit der Rückführung der Brems- und Rollenergie befüllen, also durch Rekuperation.
Auch der Lack der Studie ist besonders. Er soll dank organischer Bestandteile Hitze stärker reflektieren und damit die Temperatur im Innenraum deutlich senken. Viele schwarze Carbon-Teile setzen nicht nur farbliche Akzente, sondern reduzieren auch das Gewicht. Wie beim neuen Kodiaq RS sind auch in der Vision RS die Sitze mit mit Carbon versetzten Textilien bezogen. Ein wenig Nationalstolz darf natürlich auch nicht fehlen, mit tschechischen Flaggen an den Seitenwangen der Sitze will Skoda an die Gründung der Tschechoslowakei vor 100 Jahren erinnern.
Quelle: n-tv.de
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