Briten sehen Kreml hinter Hackergruppen

  04 Oktober 2018    Gelesen: 944
Briten sehen Kreml hinter Hackergruppen

Großbritannien ist mittlerweile überzeugt: Hinter vielen großen Cyberangriffen der vergangenen Jahre stehen nicht unabhängige Hackergruppen, sondern der russische Geheimdienst. Der britische Außenminister kündigt bereits eine Antwort an.

Hackergruppen mit Namen wie "Fancy Bear", "Voodoo Bear" oder "Sandworm" werden massive Cyberangriffe auf westliche Institutionen in den vergangenen Jahren zugerechnet. Doch Großbritannien ist sich nun so gut wie sicher: Dahinter steckt in allen Fällen der russische Militärgeheimdienst GRU. Und damit am Ende auch der Kreml selbst, heißt es in einer Erklärung des britischen nationalen Cybersicherheits-Zentrums (NCSC).

Der russische Geheimdienst stecke hinter "willkürlichen und unverantwortlichen" Attacken auf politische Organisationen und Unternehmen, wird der britische Außenminister Jeremy Hunt in der Erklärung zitiert. Die Angriffe zeigten, dass Russland agiere, ohne das Völkerrecht zu beachten, sagte Hunt und fügte hinzu: "Unsere Botschaft ist eindeutig: Zusammen mit unseren Verbündeten werden wir die Versuche des Geheimdiensts GRU, die internationale Stabilität zu unterwandern, enthüllen und darauf antworten."

Die britische Cyberabwehr nennt auch konkrete Beispiele. So soll der GRU etwa hinter der Hacker-Attacke BadRabbit auf einen Flughafen und U-Bahnen in der Ukraine, dem Angriff auf die Welt-Anti-Doping-Behörde Wada 2017, das Komitee der Demokraten in den USA 2016 und den Diebstahl von E-Mails eines TV-Senders in Großbritannien 2015.

Deutscher Bundestag im Visier

Auch der deutsche Verfassungsschutz verdächtigt staatliche russische Stellen hinter Gruppen wie "Fancy Bear" und "Tsar Team". Sie sollen auch an dem Cyberangriff auf das interne Kommunikationsnetzwerk des Deutschen Bundestages beteiligt gewesen sein, der 2015 aufgedeckt wurde.

Großbritannien beschuldigt den Geheimdienst GRU auch, hinter dem Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Spion Sergej Skripal und dessen Tochter in der südenglischen Stadt Salisbury zu stecken. Die britischen Behörden hatten deshalb zwei Männer zur Fahndung ausgeschrieben, die wenige Tage später im russischen Fernsehen erklärten, nichts mit dem Fall zu tun zu haben. Auch die russische Regierung weist jegliche Beteiligung von sich. Die Beziehungen zwischen Russland und Großbritannien sind deshalb angespannt.

Quelle: n-tv.de 


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