Volkswagen-Verkäufe in Frankreich brechen ein

  05 Januar 2016    Gelesen: 1079
Volkswagen-Verkäufe in Frankreich brechen ein
Der Volkswagen-Konzern muss aufgrund der Abgas-Affäre einen Einbruch seiner Verkaufszahlen in Frankreich hinnehmen. Im Dezember wurden 8,9 Prozent weniger VW-Fahrzeuge neu angemeldet als im Vorjahresmonat, wie der französische Autobauer-Verband CCFA am Montag mitteilte.
Der Abgas-Skandal zeigt erstmals Auswirkungen auf die Volkswagen-Verkäufe in Frankreich. Gegenüber dem Vorjahresmonat sanken die Neuanmeldungen für VW-Autos um 8,9 Prozent. Bei der Marke Volkswagen betrug das Minus sogar 15,2 Prozent. Dabei legte der Automarkt in Frankreich zum Jahresende insgesamt zu: Die Zahl der Neuzulassungen stieg im Dezember den Angaben zufolge um 12,5 Prozent.

Volkswagen blieb 2015 aber die beliebteste ausländische Automarke in Frankreich mit einem Marktanteil von 12,9 Prozent. Aufs Gesamtjahr gesehen steigerte der Konzern seine Absatzzahlen um 3,9 Prozent – die durchschnittliche Steigerung aller ausländischen Autobauer lag allerdings bei 9,4 Prozent.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr laut CCFA mehr als 1,91 Millionen Autos in Frankreich neu zugelassen. Das war ein Plus von 6,8 Prozent im Vergleich zu 2014, die stärkste Steigerung seit 2009. 54,2 Prozent der Wagen stammten im vergangenen Jahr von französischen Herstellern. Renault legte um 5,2 Prozent zu, PSA Peugeot Citroën um 4,2 Prozent.

Die EU-Antibetrugsbehörde Olaf hat Volkswagen wegen der Abgas-Affäre vor finanziellen Konsequenzen gewarnt. Der Autobauer habe von der Europäischen Investitionsbank EIB günstige Kredite erhalten, um umweltfreundliche Motoren zu entwickeln sagte Olaf-Chef Giovanni Kessler in einem Interview der Neuen Osnabrücker Zeitung. Das habe das Unternehmen aber vielleicht gar nicht gemacht, und dann wäre das Betrug. Im schlimmsten anzunehmenden Fall müsste Volkswagen die noch ausstehenden Kredite sofort zurückzahlen.

Die EIB hatte bereits im Oktober erklärt, sie prüfe wegen des Abgas-Skandals eine Rückforderung von noch nicht zurückgezahlten Krediten von 1,8 Milliarden Euro. Die EIB hat Volkswagen nach eigenen Angaben seit 1990 rund 4,6 Milliarden Euro an günstigen Krediten gewährt, mit denen unter anderem die Entwicklung sauberer Motoren vorangetrieben werden sollte.

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