Forscht an Würmern, esst Insekten!

  05 Januar 2016    Gelesen: 969
Forscht an Würmern, esst Insekten!
Darf man Tiere essen? Und was halten Sie von Tierversuchen? Wir haben unsere Leser gefragt. Rund 11.500 haben mitgemacht. Hier die Umfrageergebnisse in Grafiken

Was denken Sie über Tierversuche, Massentierhaltung und Zoos? Das wollten DIE ZEIT und ZEIT ONLINE in einer Umfrage von ihren Leserinnen und Lesern wissen. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Die Antworten zeigen, was die Leser für besonders bedenklich halten – und was für noch vertretbar. Vor allem Experimente an Tieren sind umstritten, für Versuche mit Insekten haben die Umfrageteilnehmer dabei allerdings deutlich mehr Verständnis als für jene mit Säugetieren.

Die meisten Tiere sind zum Subjekt geworden

Ein Grund: Die Forschung der vergangenen Jahrzehnte hat den Blick auf das Tier drastisch verändert. Es wurde vom Objekt zum Subjekt. Manchen Spezies wie Menschenaffen und Schweinen traut der Mensch mehr zu als anderen.

Grundsätzlich wird die Kritik an den Tierhaltern immer lauter. Egal, ob es um Wildtiere im Zoo, Mäuse im Labor oder Schweine im Stall geht. Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage spiegeln diese Veränderung wider:



Die Fakten: Hinweise auf ein Ichbewusstsein liefern Tests, die zeigen, ob Tiere sich selbst im Spiegel erkennen. Menschenaffen und Makaken, aber auch Delfine und Schweine scheinen dazu in der Lage zu sein, Hunde und Katzen nicht. Dass sie deshalb über kein Ichbewusstsein verfügen, lässt sich aus dem Test aber nicht zweifelsfrei ableiten.



Die Fakten: Nur etwa 5,3 Millionen Personen in Deutschland bezeichnen sich als Vegetarier oder als Menschen, die wenig Fleisch essen. Der Rest tut es reichlich: Durchschnittlich 52,8 Kilogramm Schweinefleisch verzehrt ein Deutscher im Jahr, 19,4 Kilogramm Geflügel, 14,5 Kilogramm Fisch, 12,9 Kilogramm Rind- und Kalbfleisch, 1,5 Kilogramm Wild und Kaninchen, 0,9 Kilogramm Schaf- und Ziegenfleisch.



Die Fakten: In der Grundlagenforschung starben 2014 rund 870.000 Tiere, in der angewandten Forschung 332.000 Tiere, und für sogenannte regulatorische Zwecke und in der Routineproduktion 663.000 Tiere. Letztere Kategorie bedeutet, dass Tiere für die Zulassung etwa von Arzneien oder bei Chemikalientests getötet werden.

An der aktuellen Umfrage haben rund 11.500 Leser von ZEIT und ZEIT ONLINE teilgenommen – deren Alter, Geschlecht, Wohnort oder Bildungsstand, Bezug zur Landwirtschaft oder der Forschung ist unbekannt. Es wurde also keine neutrale Stichprobe aus der Bevölkerung genommen. Auch ist nicht auszuschließen, dass manche der Teilnehmer mehrfach geantwortet haben. Repräsentativ ist diese Umfrage also nicht. Das zeigt sich zum Beispiel an der Diskrepanz zwischen dem Ergebnis zum Fleischkonsum (47 halten ihn für verwerflich) und der tatsächlichen Anzahl von Vegetariern in Deutschland (nur rund 5 Millionen). Die Ergebnisse schaffen aber ein Stimmungsbild und gewähren einen Einblick in die Ansichten der Kritiker.


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