Wegen Datenleck und miserabler Popularität: Google+ macht Schluss

  10 Oktober 2018    Gelesen: 955
Wegen Datenleck und miserabler Popularität: Google+ macht Schluss

Der US-Konzern Google schließt sein soziales Netzwerk „Google+“ nach einer Sicherheitslücke. Das teilte das Unternehmen in seinem offiziellen Blog mit.

Google startete demnach im Frühling eine Überprüfung, um zu untersuchen, ob und wie Entwickler von Drittanwendungen Zugriff auf Kundendaten erhalten – und wie das im Einklang mit den Erwartungen der Nutzer steht. Dabei entdeckte die Firma im März ein Datenleck, bei dem bis zu 500.000 Nutzerkonten betroffen gewesen sein sollen.

Über einen Bug sollen externe Entwickler Zugriff auch auf nicht-öffentliche Nutzerdaten wie Geschlecht, Beschäftigung oder Alter gehabt haben. Der Zugriff auf sensiblere Daten aus dem Google-Nutzerkonto sei aber nicht möglich gewesen. Der Konzern habe die Lücke bereits im März geschlossen und habe keine Beweise gefunden, dass Profildaten missbraucht worden seien.

Die Untersuchung habe jedoch eine geringe Popularität des Netzwerks unter den Usern und den App-Entwicklern bestätigt, die Google schon länger vermutet habe.

„Trotz der vielen Arbeit und des Engagements, die unsere Entwicklungsteams im Laufe der Jahre in das Erstellen von Google+ gesteckt haben, ist es von Nutzern und den Entwicklern nicht wirklich angenommen worden. Die Verbraucherversion von Google+ wird kaum genutzt: 90 Prozent der Nutzer-Sessions auf Google+ dauern weniger als fünf Sekunden“, hieß es im Blog.

Das Unternehmen entschied sich demzufolge, das soziale Netzwerk für Verbraucher dicht zu machen. Den Nutzern bleibe zunächst bis August 2019 Zeit, um ihre Daten zu sichern, bevor „Google+“ endgültig eingestellt werde. Als internes Netzwerk für Unternehmen wolle Google das Produkt aber weiterführen und auch neue Features entwickeln.

Viele Internetbenutzer sahen die Entscheidung des Konzerns als etwas verspätet an und machten sich darüber lustig. Sie wiesen darauf hin, dass das Netzwerk „Google+“ seit mehreren Jahren wenig Popularität genossen habe.

sputniknews


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