Wasserstoffbomben verfügen über eine deutlich größere Sprengkraft als Atombomben. Staatschef Kim hatte erst im Dezember erstmals angedeutet, dass sein Land eine solche Waffe besitzt. Er sagte laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA, Nordkorea sei "ein mächtiger Atomstaat, der bereit ist, eine selbstständige Atombombe und eine Wasserstoffbombe zu zünden, um seine Souveränität zu verteidigen". Die Äußerung war der erste explizite Hinweis auf eine Wasserstoffbombe, seine Aussagen wurden aber von internationalen Experten mit Skepsis aufgenommen.
Südkoreas Außenminister Yun Byung-se setzte laut der Nachrichtenagentur Yonhap ein Krisentreffen an. Auch Japans Regierung zeigte sich besorgt. "Das ist eine ernste Bedrohung für die Sicherheit unseres Landes", sagte der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe. Der Atomtest sei absolut nicht hinnehmbar. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo zitierte einen Regierungsbeamten, wonach Japan weitere Sanktionen gegen das Nachbarregime verhängen könnte.
Vierter Atomtest der Nordkoreaner
Kurz vor der Mitteilung des nordkoreanischen Regimes über den Wasserstoffbombentest war in der Nähe eines nordkoreanischen Atomtestgeländes ein starker Erdstoß registriert worden, was einen Atomtest des isolierten Landes nahelegte. Der Erdstoß habe die Stärke 5,1 gehabt, teilte die US-Erdbebenwarte USGS mit. Das chinesische Erdbebenzentrum erklärte, der Erdstoß in Nordkorea sei vermutlich durch "eine Explosion" ausgelöst worden.
Die Erschütterung ereignete sich laut USGS rund 20 Kilometer nordöstlich der nordkoreanischen Stadt Sungjibaegam. In dieser Gegend hatte Nordkorea im Februar 2013 seinen dritten und bisher letzten Nukleartest ausgeführt. Daraufhin beschloss der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen neue Sanktionen gegen das Land. Nordkorea hatte auch in den Jahren 2006 und 2009 Atomwaffentests unternommen und damit jedes Mal internationale Empörung ausgelöst.
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