Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli ist wegen einer Luxusuhr in einen Shitstorm geraten. Mit Hinweis auf ein vier Jahre altes Foto, auf dem sie eine Rolex trägt, wird ihr seit dem Wochenende in den sozialen Medien Verschwendung von Steuergeldern vorgeworfen.
Die SPD-Politikerin bekommt allerdings auch viel Zuspruch - und das nicht nur von ihren Parteifreunden. Unterstützung gab es zum Beispiel auch von FDP-Chef Christian Lindner. Was Chebli im Öffentlichen Dienst verdiene, sei bekannt, schrieb er auf Twitter. "Über ihre Arbeit kann man demokratisch entscheiden. Was sie mit ihrem verdienten Geld privat macht, geht niemanden etwas an. Soll sie doch Rolex tragen. Man muss nicht arm sein, um gegen Armut zu sein."
Zahlreiche User beurteilten die Kritik als "typisch deutschen Neid" oder schrieben, dass bei einem Mann niemand nach der Uhr fragen würde. Dass Chebli als SPD-Politikerin eine Rolex trage, stört auch bei der "taz" niemanden. Chebli dürfe als Sozialdemokratin natürlich eine Rolex tragen. "Auch wenn die Uhren recht hässlich sind, da gibt es kein Vertun."
"Mir sagt keiner, was Armut ist"
Ein Facebook-User hatte eine Fotomontage gepostet, der zur Folge die Uhr 7300 Euro kostet und schrieb dazu: "Alles was man zum Zustand der deutschen Sozialdemokratie 2018 wissen muss." Chebli konterte: "Wer von Euch Hatern (Hassern) hat mit 12 Geschwistern in 2 Zimmern gewohnt, auf dem Boden geschlafen & gegessen, am Wochenende Holz gehackt, weil Kohle zu teuer war? Wer musste Monate für Holzbuntstifte warten? Mir sagt keiner, was Armut ist. #Rolex"
Chebli, gebürtige Berlinerin, kommt aus einer palästinensischen Familie. Sie war von 2014 bis 2016 stellvertretende Pressesprecherin des Auswärtigen Amts und ist jetzt Berlins Bevollmächtigte beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales.
Quelle: n-tv.de
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