USA entlassen zwei Guantánamo-Häftlinge

  07 Januar 2016    Gelesen: 745
USA entlassen zwei Guantánamo-Häftlinge
Bis zum Ende seiner Amtszeit will US-Präsident Obama sein Versprechen wahrmachen und das berüchtigste Gefangenenlager der Vereinigten Staaten schließen. Nun werden zwei Jemeniten entlassen, die bereits seit zehn Jahren als unbedenklich gelten.
Die USA entlassen zwei weitere Gefangene aus dem umstrittenen Lager Guantánamo. Die beiden aus dem Jemen stammenden Männer würden an die Regierung von Ghana übergeben, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Die beiden Männer waren zuvor einer umfassenden Prüfung unterzogen worden und werden seit Jahren nicht mehr als Sicherheitsrisiko eingestuft. Ghana ist das 24. Land, das Guantánamo-Häftlinge aufnimmt, das erste in Schwarzafrika.

"Die Vereinigten Staaten sind der Regierung von Ghana für ihre humanitäre Geste dankbar und für ihren Willen, die US-Pläne zur Schließung des Gefangenlagers in der Bucht von Guantánamo zu unterstützen", heißt es in einer Mitteilung des Pentagon. Nach Medienberichten wurde der jüngere der beiden 34 und 36 Jahre alten Männer seit fast zehn Jahren als geeignet eingestuft, das Lager zu verlassen, der andere seit über sechs Jahren. Gegen beide gab es nie eine Anklage.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International begrüßte den Schritt. "Der heutige Transfer und die 15 weiteren, die wir in diesem Monat erwarten, sind ein Zeichen, dass Präsident Obama sein Versprechen wahr machen will, Guantánamo zu schließen, bevor er aus dem Amt scheidet."

In Guantánamo auf Kuba sitzen damit noch 105 Gefangene. 46 von ihnen gelten als nicht mehr sicherheitsrelevant. Noch Ende dieser Woche könnte ein weiterer Transfer anstehen, 14 weitere bis Ende Januar. US-Präsident Barack Obama, der die Schließung des Lagers zu einem Anliegen seiner Amtszeit gemacht hatte, hatte angekündigt, die Zahl der Insassen Anfang 2016 auf unter 100 zu reduzieren. Das Lager war nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auf dem US-Militärstützpunkt auf Kuba eingerichtet worden, um Terrorverdächtige ohne Kriegsgefangenen-Status festzuhalten.


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