Verbraucher haben Zweifel an Cybergeld

  04 November 2018    Gelesen: 819
Verbraucher haben Zweifel an Cybergeld

Vor einem Jahr noch war der Hype um Kryptowährungen in vollem Gange. Mittlerweile ist es ruhig um Bitcoin und Co. geworden. Und bei den Verbrauchern in Deutschland überwiegt die Skepsis. Doch einige reizt das Cybergeld dennoch - vor allem aus einem Grund.

Die Mehrheit der Verbraucher in Deutschland steht Digitalwährungen wie Bitcoin trotz des vergangenen Hypes skeptisch gegenüber. Das geht aus einer Umfrage der Verbraucherzentralen Hessen und Sachsen hervor. Demnach können sich 77 Prozent der Befragten, die Kryptowährungen kennen, eine Investition nicht vorstellen. 70 Prozent halten das für eher riskant oder sehr riskant.

Für etwa jeden Zehnten ist ein Kauf eine Option, weitere elf Prozent sind unentschlossen. Am größten ist die Investitionsbereitschaft bei den 18- bis 29-Jährigen - von denen ist es fast jeder Dritte.

Befragt wurden etwa 1000 Internetnutzer. Gut die Hälfte gab an, Kryptowährungen zu kennen. Als wichtigstes Argument für einen Erwerb nannte gut ein Viertel der möglichen Käufer die Chance, spekulieren und hohe Gewinne erzielen zu können. Digitalwährungen hatten in der Vergangenheit in der Tat erst rasante Kursgewinne verzeichnet - in diesem Jahr ging es allerdings kräftig abwärts.

"Geld der Zukunft"? Skepsis überwiegt


Die Einschätzung, Bitcoin und ähnliche Cybercoins seien das "Geld der Zukunft", teilten lediglich 17 Prozent der Befragten. Auch bei Kryptowährungen als Zahlungsmittel überwiegt den Angaben zufolge insgesamt die Skepsis. "Daneben akzeptieren momentan wenige Anbieter Kryptowährungen als Zahlungsmittel. Ob diese von einer Randerscheinung zu einer echten Zahlungsalternative für Verbraucher werden, ist derzeit noch völlig offen", sagte Kerstin Schultz, Teamleiterin Marktwächter Finanzen der Verbraucherzentrale Sachsen.

Die bekannteste Digitalwährung, der Bitcoin, ist seit 2009 im Umlauf. Sie lässt weitgehend anonyme Zahlungen zu, funktioniert unabhängig von Regierungen oder Banken und kommt vor allem bei Zahlungen im Internet zum Einsatz. Mittlerweile existieren auch zahlreiche andere Kryptowährungen.

Verbraucherschützer warnen vor Betrug

Allerdings warnen Verbraucherschützer zugleich vor dubiosen Anbietern von Bitcoin und Co., die in sozialen Medien zunehmend junge Anleger zu ködern versuchen. "Sie locken offenbar gezielt jüngere Verbraucher, zum Beispiel mit einem vielversprechenden Investment rund um die neuen Kryptowährungen", erläuterte Wolf Brandes von der Verbraucherzentrale Hessen. Hinter den Angeboten dürften oft verbotene Schneeballsysteme stecken, "oder das investierte Geld ist am Ende einfach weg und der Anbieter nicht mehr erreichbar".

Auch bei seriösen Angeboten sollten sich Anleger angesichts starker Schwankungen über Risiken im Klaren sein, mahnen Verbraucherschützer. "Anleger müssen wissen: Kryptowährungen als Geldanlage sind grauer Kapitalmarkt", sagte Brandes, Teamleiter Marktwächter Finanzen der Verbraucherzentrale Hessen. "Regulierung und Anlegerschutz gibt es nicht."

Quelle: n-tv.de


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