Sanktionen gegen Iran: Swift beugt sich dem US-Druck

  08 November 2018    Gelesen: 867
Sanktionen gegen Iran: Swift beugt sich dem US-Druck

Das Swift-Zahlungssystem, das Rückgrat des internationalen Geldtransfers, hat sich der Forderung der USA gefügt und die Beteiligung an den US-Sanktionen gegen den Iran angekündigt.

Die in Belgien ansässige Zahlungsverkehrsorganisation Swift, die ein wichtiges Schräubchen oder sogar ein Zahnrad im globalen Zahlungsverkehrssystem ist,  hat sich dem Druck seitens der USA gebeugt und die Verbindungen zu iranischen Banken gekappt. Für das Finanzsystem des Irans ist das ein ernsthafter Verlust. Es genügt zu sagen, dass Swift mehr als 11.000 Finanzinstitute betreut und ihnen hilft, Geld weltweit zu überweisen.    

Swift hatte eine Erklärung verbreitet, in der es um eine Abkopplung der iranischen Banken von dem Geldtransfersystem geht. In der Pressemitteilung wird nicht präzisiert, ob alle etwa 500 Finanzorganisationen der Islamische Republik Iran, die in die Sanktionsliste aufgenommen wurden, abgeschnitten sind. Höchstwahrscheinlich geht es um alle „Opfer“ der amerikanischen Sanktionen. Am letzten Freitag hatte der US-Finanzminister Steven Mnuchin erklärt, dass Swift sämtliche in die Sanktionsliste geratenen iranischen Banken abkoppeln solle.

Die von Swift getroffene Entscheidung, die Verbindungen zu den iranischen Banken zu kappen, wird zweifellos die Auswirkung der Sanktionen verstärken. Teheran muss nun nach Umwegen suchen. Das Abschneiden der iranischen Banken von Swift ist auch in der Hinsicht wichtig, weil dies ihnen nicht einfach das Leben erschwert, sondern auch das Haupt-„Eigentum“ des Irans trifft, und zwar das Öl. Jetzt würde es nicht mehr reichen, nur zu lavieren und das Öl zu verkaufen. Man müsse sich auch viel Mühe geben, um dafür Geld zu erhalten.               

Andererseits wird jedoch die Weigerung von Swift, die iranischen Banken zu bedienen, die Differenzen zwischen den USA und der Europäischen Union wegen des Irans weiter verstärken. Zudem wird sich Europa hinsichtlich der Pläne bestätigt fühlen, ein vom US-Einfluss unabhängiges Zahlungssystem zu entwickeln. In diesem Jahr hatte Brüssel bereits erklärt, dass die Arbeit an einem solchen System schon in vollem Gange sei. Allerdings ist das eine sehr schwierige und langwierige Sache. Beispielsweise hatte sich bisher kein einziges europäisches Land aus Angst vor Rache vonseiten der USA bereit erklärt, dem Swift-System Zuflucht zu gewähren.        

Swift hatte erklärt, es sei „bedauerlich“, den Zugang der iranischen Banken zu seinem Zahlungssystem zu sperren. Dabei wurde betont, dass es diesen Schritt unternommen habe, um die Stabilität und Integrität des globalen Finanzsystems zu bewahren.  

sputniknews


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