Ryanair akzeptiert deutsches Arbeitsrecht

  08 November 2018    Gelesen: 728
Ryanair akzeptiert deutsches Arbeitsrecht

Monatelang zeigt sich der Tarifkonflikt zwischen Ryanair und Verdi hin. Nun ringt sich die Billig-Airline zu einem Tarifvertrag für deutsches Kabinenpersonal durch. Auch ein Sozialplan und Lohnerhöhungen sind Bestandteil des Vertrages.

Die irische Billig-Airline Ryanair hat sich nach eigenen Angaben mit der Gewerkschaft Verdi bei den Tarifverhandlungen für ihr deutsches Kabinenpersonal geeinigt. Das teilte Ryanair mit. Verdi bestätigte zunächst, dass es eine Vereinbarung gebe, ohne Details zu nennen.

Ryanair und Verdi unterzeichneten letztlich einen Tarifvertrag und einen Sozialplan. Diese Vereinbarung sorge dafür, dass deutsches Arbeitsrecht auf die Kabinenbesatzung von Ryanair angewandt werde und biete Lohnerhöhungen und andere Vorteile für alle Kabinenbesatzungen von Ryanair in Deutschland in den nächsten zwei Jahren, so das Unternehmen.

Teile des Kabinenpersonals hatten zuletzt im September in mehreren europäischen Ländern - auch in Deutschland - die Arbeit niedergelegt. Verdi hatte den Ausstand mit dem nach ihrer Ansicht unzureichenden Angebot Ryanairs begründet. Die Gewerkschaft wollte deutlich höhere Einkommen in einem Tarifvertrag festlegen und forderte Arbeitsbedingungen nach deutschem Recht. Der Streik hatte in Deutschland vor allem den Berliner Flughafen Schönefeld getroffen. 52 von 92 Starts und Landungen mussten gestrichen werden.

Bei einer vorangegangenen Streikwelle ähnlicher Dimension im August hatte Ryanair europaweit rund 400 Flüge aus dem Programm mit täglich mehr als 2400 Verbindungen genommen. In Deutschland waren damals 150 abgesagte Flüge betroffen.

Ryanair ist der größte Billigflieger Europas. Die einheitlichen Boeing 737-Maschinen fliegen mehr als 215 Flughäfen in 37 Ländern an und operieren von 86 Basen in Europa und Nordafrika. Das hochprofitable Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben rund 14.500 Menschen. Im Geschäftsjahr 2017/2018 machte das Unternehmen bei 7,15 Milliarden Euro Umsatz einen Gewinn von 1,45 Milliarden Euro.

Quelle: n-tv.de


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