Trump findet EU-Armee "sehr beleidigend"

  10 November 2018    Gelesen: 761
Trump findet EU-Armee "sehr beleidigend"

Zum Auftakt einer Gedenkfeier in Frankreich keilt Donald Trump gegen seinen Gastgeber, Präsident Macron. Dessen Idee einer gemeinsamen Armee aller EU-Staaten behagt dem US-Präsidenten nämlich gar nicht.

Kurz nach seinem Eintreffen zu einem Besuch in Frankreich hat US-Präsident Donald Trump die jüngsten Forderungen des französischen Staatschefs Emmanuel Macron nach der Gründung einer eigenen europäischen Armee scharf verurteilt. "Frankreichs Präsident Macron hat gerade vorgeschlagen, dass Europa sein eigenes Militär aufbaut, um sich vor den USA, China und Russland zu schützen", schrieb Trump bei Twitter.

"Sehr beleidigend, aber vielleicht sollte Europa erst einmal seinen fairen Anteil an den Kosten der Nato bezahlen, welche die USA in hohem Maße subventionieren", fügte der US-Präsident hinzu, der mit seiner Frau Melania auf dem Pariser Flughafen Orly gelandet war. Trump ist zu Gedenkfeiern anlässlich des Endes des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren nach Frankreich gereist.

Vor wenigen Tagen hatte Macron in einem Radio-Interview gesagt, ohne eine "wahre europäische Armee" könnten sich die Europäer nicht verteidigen. Mit Blick auf "Russland, das an unseren Grenzen steht und das zur Bedrohung werden könnte", dürften sich die Europäer "nicht allein auf die USA verlassen". Frankreichs Staatschef begründete seine Forderung mit der Warnung vor "autoritären Mächten, die an den Grenzen Europas aufsteigen und die sich wieder bewaffnen". Europa müsse sich verteidigen "mit Blick auf China, auf Russland und sogar auf die USA", sagte er dem Sender Europe 1.

Bundesregierung reagiert zurückhaltend

Macron kritisierte überdies den von Trump angekündigten Rückzug aus dem INF-Abrüstungsvertrag mit Russland als "Gefahr", deren "Hauptopfer" Europa sei.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der französische Präsident angeregt, bis 2020 in Europa eine "gemeinsame Interventionstruppe" für Kriseneinsätze zu schaffen. Er schlug zudem ein gemeinsames Verteidigungsbudget und ein gemeinsames militärisches Konzept vor. Die Bundesregierung und die EU-Kommission reagierten zurückhaltend auf den Vorstoß des französischen Präsidenten.

Quelle: n-tv.de


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