Autovermieter Sixt baut auf Wachstum in den USA

  15 November 2018    Gelesen: 588
Autovermieter Sixt baut auf Wachstum in den USA

Deutschlands größter Autovermieter Sixt setzt in den nächsten Jahren vor allem auf die Expansion in den USA.

“Ich glaube, dass die USA für viele Jahre unser Wachstumstreiber sein werden”, sagte Vorstandschef Erich Sixt am Donnerstag in Pullach bei München. Schon jetzt sei das Land das zweitwichtigste für Sixt geworden, drei der zehn größten Sixt-Stationen weltweit lägen dort. 55 sind es insgesamt in den USA. “Wir könnten schon 1000 haben, aber wir sind hier limitiert im Management”, sagte der 74-Jährige. Der amerikanische Autovermiet-Markt sei rund 30 Milliarden Dollar schwer. Zuletzt habe Sixt eine Station auf der Pazifik-Insel Hawaii eröffnet. “Im Sixt-Imperium geht jetzt die Sonne nicht mehr unter.”

In den ersten neun Monaten des Jahres wuchs Sixt im Ausland mit fast 23 Prozent im Ausland deutlich stärker als im Inland (knapp sechs Prozent). Der Auslandsanteil am Umsatz im Vermiet-Geschäft von 1,62 Milliarden Euro wuchs auf 58,5 (Vorjahr: 54,9) Prozent. Für das Gesamtjahr hat sich Erich Sixt ein operatives Umsatzplus - also ohne die Verkaufserlöse für Gebrauchtwagen - von “um die zehn Prozent” vorgenommen. Von Januar bis September lag das Plus bei knapp 14 Prozent.

Das Ergebnis vor Steuern soll um “15, vielleicht sogar bis zu 20 Prozent” steigen - ohne die 196 Millionen Euro, die der Verkauf der Anteile am Car-Sharing-Anbieter DriveNow eingebracht hat. Nach neun Monaten lag der bereinigte Gewinn vor Steuern mit 286 Millionen Euro 27 Prozent über Vorjahr - und war damit fast so hoch wie im ganzen Jahr 2017. Dabei seien die Preise zuletzt nur leicht gestiegen. “Immerhin sehe ich zurzeit niemanden, der Marktanteile mit aggressiven Preisen einzukaufen versucht.” Sixt habe die Auslastung seiner Flotte in Deutschland gesteigert.

Mit dem Aufbau eines eigenen Car-Sharing-Angebots will sich Sixt Zeit lassen. “Wir haben verschiedene Tests am Laufen. Wir wollen erst einmal sehen: Wie läuft das?” Ergebnisse sollen im nächsten Jahr vorgestellt werden. “Wir werden die Konkurrenz überraschen”, kündigte Erich Sixt an. Autovermietung, Leasing und Car-Sharing wüchsen ohnehin zusammen. Über den Fahrdienst Uber, der in der Nacht zum Donnerstag über einen Verlust von 1,07 Milliarden Dollar im abgelaufenen Quartal berichtet hatte, spottete Sixt: “In der Branche tummeln sich einige Verlustmaximierer.”

reuters


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