Gauland sieht Merz und Kramp-Karrenbauer nicht als Bedrohung

  19 November 2018    Gelesen: 1128
Gauland sieht Merz und Kramp-Karrenbauer nicht als Bedrohung

Vor Kurzem hatte Friedrich Merz angekündigt, der AfD die Hälfte ihrer Wähler abjagen zu wollen. Deren Vorsitzender Gauland gibt sich betont gelassen - und schiebt noch eine Spitze gegen eine weitere Kandidatin für den CDU-Vorsitz hinterher.

Der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland befürchtet nach eigenen Worten nicht, dass eine neue CDU-Spitze eine für die AfD bedrohliche Zahl von Wählern zur Union zurückholen könnte.

Mit Blick auf Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz sagte er am Sonntag in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“: „Wenn ich mir die Kandidaten so anschaue, kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand, der jedes Jahr eine Million verdient und sagt, er gehört zur Mittelschicht, im Osten besonders gut ankommt.“

Die ebenfalls kandidierende CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer habe die Politik der Kanzlerin bisher mitgemacht. „Das ist die Fortsetzung von Angela Merkel mit einem anderen Namen. Also da habe ich noch keine Sorge.“ Den dritten aussichtsreichen Kandidaten, Gesundheitsminister Jens Spahn, erwähnte Gauland nicht.

Über die Spendenaffäre um Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel und ihren baden-württembergischen Kreisverband sagte er, die Kreisschatzmeisterin und der Landesschatzmeister hätten etwas falsch gemacht. „Das hat dann auch mit Frau Weidel persönlich nichts zu tun.“

Die AfD müsse sich unter anderem darum kümmern, ob es bei Spenden dieser Größenordnung ein internes Alarmsystem brauche.

AfD-Vorstand sieht keinerlei Verschulden bei Weidel

Auch der AfD-Bundesvorstand hatte zuvor bereits „keinerlei Verschulden bei Frau Dr. Alice Weidel“ gesehen. Damit hat der Vorstand offensichtlich aber lediglich eine Vermutung ausgesprochen, wie aus einer Äußerung von Co-Parteichef Jörg Meuthen in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ hervorgeht.

Auf die Frage, wie der Vorstand Weidel so eindeutig von jeder Schuld habe freisprechen können, obwohl er die Affäre erst noch aufklären wolle, sagte er: „Weil Frau Weidel im Bundesvorstand erklärt hat, dass sie von den Vorgängen nichts gewusst hat respektive zu spät gewusst hat und weil sie uns glaubhaft dargelegt hat, wie das gewesen ist.“

Eine wohl illegale Großspende aus der Schweiz war nicht wie vorgeschrieben umgehend, sondern erst nach mehreren Monaten zurückgezahlt worden; eine ansonsten wohl legale Großspende aus den Niederlanden war dem Bundestag nicht sofort, sondern erst nach neun Monaten gemeldet worden.

Quelle: welt


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