Strache freut sich über „Holzhütten“ anstelle „muslimischer Zeltstadt“

  22 November 2018    Gelesen: 651
Strache freut sich über „Holzhütten“ anstelle „muslimischer Zeltstadt“

Der österreichische Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat auf Facebook die „FPÖ-Proteste“ gelobt. Dank ihnen sei in Wien-Favoriten wieder Raum für „würdige“ Hütten. Die Bezirksvorstehung weist das zurück und kritisiert den "Terror" der FPÖ.

„Heuer wieder würdige und traditionelle Holzhütten in Favoriten." Dieser Schriftzug, zu finden auf einer Fotocollage, sorgte am Donnerstag für fragende und kritisierende Meldungen in den sozialen Netzwerken, schreibt die „Presse“. Es handle sich um ein Posting der FPÖ, das auf der Facebookseite von Vizekanzler Heinz-Christian Strache geteilt wurde.

Konkret beinhaltet das Posting, das seit dem späten Mittwochabend auf der Seite des FPÖ-Bundesparteichefs steht, einen Bildvergleich aus Wien-Favoriten. Auf der oberen Hälfte des Postings findet sich eine Aufnahme aus dem Vorjahr. Darauf zu sehen sind Einkaufsstände, über die Zelte gespannt wurden, daneben steht: "Weihnachten in Favoriten. Jahr 2017: Muslimische Zeltstadt". Darunter findet sich ein Bild von einem Christkindlmarkt an derselben Stelle. Dazu ist in weißen Lettern auf blauem Hintergrund zu lesen: "Jahr 2018: Weihnachtliche Holzhütten".

Unterhalb der Bilder ist angefügt: „Die FPÖ-Proteste waren erfolgreich. Nachdem es im Vorjahr auf der Favoritenstraße einfache Zelte aus Plastik gab… Wir haben uns dafür stark gemacht und durchgesetzt, dass die Favoritenstraße endlich wieder WEIHNACHTLICH gestaltet wird!"

„Ist das Satire?", wird dazu auf Twitter gefragt. Ein anderer User schreibt: "Diesesmal ist's also eine "muslimische Zeltstadt", die in Sachen #BVT für Ablenkung sorgen soll." Auch die Bezirksvorstehung von Wien-Favoriten ist erzürnt. Mediensprecher Harald Schuster sagt im Gespräch mit der "Presse": "Es handelt sich um eine ganz in FPÖ-Manier gehaltene Überdramatisierung und eine auch inhaltlich komplett falsche Sache."

Tatsache sei vielmehr, dass es sich bei den Bildern von 2017 und 2018 in beiden Fällen um den Weihnachtsmarkt mit Verkaufsständen handele und nicht um ein "Beduinendorf". Der Betreiber habe im Vorjahr "eigenständig die Form der Zelte so gewählt" und zwar mit dem Argument, dass die spitz zulaufenden Plastik-Zelte der Witterung besser Stand halten könnten. Die Favoritener Bevölkerung sei darüber nicht erfreut gewesen.

"Die FPÖ hat sich natürlich für gar nichts eingesetzt, hat nur laut geschrien und Terror gemacht, so wie sie es immer macht", kritisiert Schuster. "Eingesetzt hat sich der Herr Bezirksvorsteher (Marcus Franz, SPÖ, Anm.)." Resultat von mehreren Verhandlungsrunden seien nun die Rückkehr der Holzhütten, schreibt die „Presse“.

Bei dem Betreiber des Marktes im zehnten Wiener Gemeindebezirk handelt es sich laut Schuster um Akan Keskin, der auch den Christkindlmarkt am Wiener Rathausplatz verantwortet und Obmann des gemeinnützigen "Vereins zur Förderung des Marktgewerbes" ist.

sputniknews


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