Bei einem Selbstmordanschlag in einer Militärbasis in Ostafghanistan sind mindestens 20 Soldaten getötet worden. Der Attentäter, der eine Armee-Uniform getragen haben soll, habe sich während des Freitagsgebets in der Moschee der Militärbasis in der Provinzhauptstadt Chost in die Luft gesprengt, sagte der Provinzrat Dschan Mir Sasai.
Zu dem Anschlag bekannte sich bisher niemand. Mindestens 30 weitere Soldaten seien verwundet worden. Erst in der vergangenen Woche waren bei einem Angriff in der westafghanischen Provinz Farah mindestens 38 Sicherheitskräfte getötet worden. Ein oder mehrere Polizisten oder Soldaten hätten im Gebiet Farah Rod in einer gemeinsamen Basis von Militär und Polizei das Feuer auf die eigenen Kameraden eröffnet, hieß es. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.
Die afghanischen Sicherheitskräfte haben seit Monaten massive Schwierigkeiten, Angriffen der radikalislamischen Taliban standzuhalten. Im November überfielen diese mehrere Militärbasen im ganzen Land und töteten Dutzende Sicherheitskräfte. Zudem gelingt es ihnen offenbar wieder vermehrt, eigene Leute in die Sicherheitskräfte einzuschleusen.
In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Angriffe auf eigene Kameraden. Danach hätten sich die Täter, Provinzräten zufolge, den Taliban angeschlossen. Die Regierung kontrolliert nach Militärangaben nur noch etwas mehr als die Hälfte aller Bezirke des Landes. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2015.
Quelle: n-tv.de
Tags: