Ex-US-Präsident George Bush ist tot

  01 Dezember 2018    Gelesen: 848
Ex-US-Präsident George Bush ist tot

Trauer in den USA: Der frühere US-Präsident George H. W. Bush - Vater von George W. Bush - ist im hohen Alter gestorben. In seine Amtszeit als 41. Präsident der USA fiel auch die deutsche Wiedervereinigung, die er wohlwollend begleitete.

Der US-Präsident, der zur Zeit des Mauerfalls die US-Politik in Europa bestimmte, ist tot: George Herbert Walker Bush starb im Alter von 94 Jahren, wie sein Sohn und Nachfolger im Amt, George W. Bush, mitteilte.

Er und seine Geschwister seien "betrübt bekanntzugeben, dass unser lieber Vater nach 94 außerordentlichen Jahren gestorben ist", schrieb Bush junior in einer kurzen Stellungnahme. Sein Vater starb nur rund ein halbes Jahr nach Bush seniors Frau Barbara, mit der einen Großteil seines Lebens verbracht hatte.

Als 41. Präsident der Vereinigten Staaten löste George H. W. Bush im Jahr 1989 seinen Parteifreund Ronald Reagan im einflussreichsten politischen Amt der USA ab. Bush zog im Wendejahr ins Weiße Haus ein. Für die Welt war das ein Glücksfall: In einer Ära weltpolitischer Umbrüche führte ein erfahrener und besonnener Politiker den Westens in die Neugestaltung der Beziehungen in Europa nach dem Ende des Kalten Krieges.

Der Republikaner Bush war von 1981 bis 1989 Vizepräsident unter Ronald Reagan und anschließend vier Jahre lang Regierungschef in Washington. Nach nur einer Amtszeit verlor er gegen den Demokraten Bill Clinton, der bis zur Jahrtausendwende amtierte. Bush seniors Sohn George W. Bush löste Clinton ab: Von 2001 bis 2009 saß damit wieder ein Vertreter der Familie Bush im Präsidentenamt.

Bush starb kurz nach seiner Frau Barbara

Für die Familie Bush ist es bereits der zweite Trauerfall binnen weniger Monate: Erst im April dieses Jahres war Bush seniors Frau Barbara gestorben. Die beiden waren 73 Jahre lang verheiratet. Das Ehepaar hatte sechs Kinder, von denen eines im Alter von drei Jahren gestorben war.

George H. W. Bush musste in den vergangenen Jahren immer wieder im Krankenhaus behandelt werden. Vor rund zweieinhalb Jahren brach er sich bei einem Sturz in seinem Ferienhaus einen Halswirbel. Zuletzt saß er im Rollstuhl.

In seiner Amtszeit verantwortete er auch den Krieg zur Befreiung Kuwaits. Besonderes Profil zeigte er auch nach dem Fall der Berliner Mauer - als einer der wenigen westlichen Staatschefs stellte er sich beinahe von Beginn an offen hinter die deutsche Einheit. Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl zollte ihm dafür großes Lob.

Dem Historiker Mark Updegrove zufolge hatte George H. W. Bush keine gute Meinung von Donald Trump. Der Staatsmann soll ihn im November 2016 auch nicht gewählt haben - obwohl Trump der offizielle Kandidat seiner Partei war. Trump war der Trauerfeier von Barbara Bush ferngeblieben. Der Präsident ließ ausrichten, "aus Respekt vor der Bush-Familie" nicht an der Zeremonie teilnehmen zu wollen.

Trump und Obama bekunden Trauer

Trump veröffentlichte auf Twitter ein Statement, in dem er den Verstorbenen würdigte. Durch seine Authentizität, seinen Witz und sein unerschütterliches Bekenntnis an Glaube, Familie und das Land habe er Generationen von Amerikanern zum öffentlichen Dienst inspiriert, hieß es in der Nacht zum Samstag in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Bush habe immer einen Weg gefunden, die Messlatte höher zu setzen.

"Mit einem zuverlässigen Urteilsvermögen, gesundem Menschenverstand und einer unerschütterlichen Führung brachte Präsident Bush unsere Nation und die Welt zu einem friedlichen und siegreichen Abschluss des Kalten Krieges", hieß es in der Mitteilung weiter. Bush habe die Grundlagen für einen jahrzehntelangen Wohlstand geschaffen. Bei allem, was er vollbracht habe, sei er stets demütig geblieben.

Auch der demokratische Ex-Präsident Barack Obama zeigte sich bestürzt über den Tod von George H. W. Bush. Amerika habe einen "Patrioten und bescheidenen Diener" verloren, hieß es in einer Erklärung von Barack und Michelle Obama. "Während unsere Herzen heute schwer sind, sind sie auch voller Dankbarkeit." Bush habe sein Leben einem Land gewidmet, das er geliebt habe. Er hinterlasse ein Vermächtnis, das niemals erreicht werden könne, "auch wenn er gewollt hätte, dass wir alle es versuchen".

Quelle: n-tv.de


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