Der Vorschlag des CDU-Vorsitzkandidaten Friedrich Merz für Steuerfreiheit für den Aktienkauf als Form der Altersvorsorge ist bei Wirtschaftsexperten auf gemischte Reaktionen gestoßen. Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Michael Hüther, lehnte den Vorstoß gegenüber der "Rhein-Neckar-Zeitung" ab.
"Keine neue Förderung, sondern bestehende Systeme überprüfen", sagte Hüther der Zeitung. "Es gibt grundsätzlich keinen Grund bestimmte Anlageformen - wie Aktien oder Renten - steuerlich für die Altersvorsorge zu begünstigen." Mit den Riester- und Rürup-Renten gebe es bereits eine steuerliche Förderung, die aus verschiedenen Gründen auch kritisiert werde. Es müsse gefragt werden, ob durch bestehende Regelungen bestimmte Anlageformen diskriminiert würden.
Sinn: "richtige und wichtige Idee"
Die Wirtschaftsweise Isabel Schnabel sagte der "Welt", eine gezielte Begünstigung spezieller Anlageformen halte sie für "problematisch". "Besser wäre es, bestehende steuerliche Verzerrungen abzubauen."
Der Leiter des Münchner Ifo-Institutes, Clemens Fuest, sagte der "Welt", es sei richtig dafür zu werben, "dass die Menschen in Deutschland mehr und intelligenter, also unter Einbeziehung von Aktien, für den Ruhestand sparen". Einzelmaßnahmen wie ein Freibetrag seien aber "nicht zielführend". Fuests Vorgänger Hans-Werner Sinn bezeichnete Merz' Vorschlag dagegen als "richtige und wichtige Idee".
Merz hatte sich in der "Welt am Sonntag" für steuerliche Anreize für Aktienkäufe zur Alterssicherung ausgesprochen. So warb er für einen "jährlichen Freibetrag, unter dem man einen auf Aktien basierten Spar- oder Vorsorgeplan aufbaut". Der Vorschlag stieß unter anderem bei der SPD auf heftige Kritik.
Quelle: n-tv.de
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