Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 0,5 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten hingegen ein Plus von 0,3 Prozent erwartet. “Die Industrieproduktion ist schwach ins vierte Quartal gestartet”, erklärte das Ministerium. Der Rückgang in der Kfz-Industrie um 0,5 Prozent deute darauf hin, dass sich die Probleme mit der Umstellung auf das neue Abgastestverfahren “erst allmählich auflösen”. Ein stärkeres Neugeschäft in der Autobranche signalisiere aber, “dass das Expansionstempo der deutschen Industrie im Verlauf des Jahresendquartals wieder Fahrt aufnehmen wird”.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) äußerte sich enttäuscht über die Zahlen. “Die Produktion entwickelt sich weiter schwach”, sagte DIHK-Expertin Sophia Krietenbrink. “Die Industriekonjunktur hat sich insgesamt merklich abgekühlt.” In der Folge hatte die gesamte Wirtschaft an Schwung verloren und war im Sommerquartal sogar um 0,2 Prozent geschrumpft. Dies war der erste Rückgang seit dreieinhalb Jahren. “Die Industrieproduktion reflektiert das bisher über weite Strecken verkorkste Jahr”, sagte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank aus Liechtenstein.
Da die Autoindustrie mit der Umstellung auf das neue Abgastestverfahren WLTP zu kämpfen hat, drosselten viele Fahrzeughersteller zuletzt ihre Produktion. Allein die Industrieproduktion fiel im Oktober um 0,4 Prozent. Die Energieversorger meldeten ein Minus von 3,2 Prozent, die Baubranche einen Rückgang von 0,3 Prozent. Die Aufträge der Industrie hatten um 0,3 Prozent zugelegt und dabei vor allem von einer starken Nachfrage aus den Euro-Staaten profitiert.
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