Immer mehr Iraker besorgen sich Pässe für Rückkehr

  12 Januar 2016    Gelesen: 733
Immer mehr Iraker besorgen sich Pässe für Rückkehr
Immer mehr Flüchtlinge aus dem Irak wollen in die Heimat zurück. Die irakische Botschaft in Berlin hat schon 1400 Pässe für Rückkehrer ausgestellt. Möglicher Grund: Erfolge im Kampf gegen den IS.
Offenbar wächst bei einigen Flüchtlingen und Migranten der Wunsch nach einer Rückkehr in die Heimat: Die irakische Botschaft in Berlin hat nach Angaben des Auswärtigen Amtes bisher 1400 Pässe für Rückkehrer ausgestellt. Ende Oktober waren es erst 150.

Eine ähnliche Entwicklung hatte schon vor Wochen auch die finnische Regierung gemeldet, eines der Hauptzielländer irakischer Flüchtlinge im Jahr 2015. Gründe für den erheblichen Anstieg der Anträge auf Ausstellung irakischer Pässe in Deutschland wurden nicht genannt.

Vermutet wird aber, dass dies mit der Situation im Irak zu tun haben könnte, wo die radikal-islamische Extremistenmiliz IS zuletzt aus einigen Gebieten zurückgedrängt werden konnte, was eine Rückkehr von geflüchteten Menschen aus diesen Regionen möglich macht. Zum anderen könnte dies an enttäuschten Vorstellungen vieler Flüchtlinge über das Leben in Deutschland liegen.

Die Bundesregierung hat in den vergangenen Wochen Herkunftsländer von Migranten und Flüchtlingen gedrängt, Pässe für Rückkehrwillige auszustellen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte am Montag gefordert, die deutsche Entwicklungshilfe für Staaten auch davon abhängig zu machen, ob Regierungen bereit sind, Staatsbürger wieder aufzunehmen, die in Deutschland keine Bleibeperspektive haben.

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