Umstrittener “Meeresgott“
Und wenn das teuerste und mit etwa 67 Meter Länge größte U-Boot der israelischen Marine im Hafen der Metropole Haifa anlegt, wird die Crème de la Crème der israelischen Politik und der Militärspitze vor Ort sein: Präsident Reuben Rivlin, Premier Benjamin Netanyahu und Generalstabschef Gadi Eizenkot.
Eines von insgesamt sechs U-Booten
Es ist bereits das fünfte "Dolphin 2"-U-Boot, das Israel aus Deutschland geliefert bekommt. In der Amtszeit der rot-grünen Regierung, im Jahr 2005, beschloss der Bundessicherheitsrat in seiner allerletzten Sitzung, dass drei U-Boote mit dem modernen Brennstoffzellenantrieb geliefert werden dürfen. Die Regierung Merkel setzte diese Politik fort: Es sollen nun insgesamt sechs U-Boote geliefert werden.
Für beide Seiten ist es ein gutes Geschäft: Die Deutschen haben im Gegenzug israelische Drohnen geleast und Soldaten der Bundeswehr werden von israelischen Experten in urbaner Kriegsführung ausgebildet. So wurden bereits im vergangenen Oktober 110 Soldaten der 1. Panzerdivision aus Oldenburg bei einer Geheimmission auf dem israelischen Stützpunkt Tzeelim im "urban combat" geschult. Über mehrere Wochen.
Ein hoher israelischer Offizier sagte gegenüber der ARD Tel Aviv, dass die deutsch-israelische Kooperation auf militärischer Ebene in nahezu allen Bereiche perfekt funktioniere.
Die militärische Zusammenarbeit zwischen Israel und Deutschland gibt es schon lange. Legendär ist ihr Beginn: das Treffen der damaligen Verteidigungsminister Franz Josef Strauß und Schimon Peres am Tegernsee im Jahre 1957. Damals wurden bereits geheime Waffenlieferungen besprochen, noch vor der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern. Mittlerweile ist diese Zusammenarbeit längst Alltag.
Umstrittene U-Boot-Lieferungen
Unumstritten waren die Lieferungen nie, denn Fachkreise gehen davon aus, dass die U-Boote durch Marschflugkörper mit atomaren Sprengköpfen ausgerüstet werden können.
Zudem sind die Boote nicht billig. Angeblich kostet die "Rahav", die mit zehn Torpedorohren ausgerüstet sein soll, zwei Milliarden Dollar. Doch beim Preis soll es einen Nachlass gegeben haben. Unbestätigten Angaben zufolge trägt Deutschland etwa ein Drittel der Kosten.